Hannover.

Zur Abordnung von Lehrern an Grundschulen zum Schuljahresbeginn:

Eigentlich hatte ich entrüstete Stellungnahmen der Gymnasiallehrer erwartet, die Mathe, Deutsch, Religion, Geschichte, Sport, Kunst, Religion und auch noch andere Fächer am Gymnasium unterrichten. Diese Pädagogen werden nicht für fähig gehalten, diese Fächer in einem 4. Schuljahr an einer Grundschule zu erteilen? Dass man vom Studienrat moderner Prägung auch pädagogisches Geschick erwarten muss, darf ich doch bitte voraussetzen. Die Zeit der „Feuerzangen-Bowlen-Studienräte“ ist doch wohl vorbei. Sonst müsste ich bedauernd sagen: Arme Fünftklässler am Gymnasium, euer Lehrer kann nur Oberstufe.

Klaus Schumacher, Wolfenbüttel

Merkel war Physikerin und ist Kanzlerin

Zum Leserbrief „Kindergärtnerinnen wären bessere Lösung“ vom 5. August:

Ich stimme in vielen Punkten mit dem Leser überein. Jedoch stört es mich immer wieder, dass der Begriff „Kindergärtnerin“ immer noch bei vielen Lesern und Redakteuren verankert ist. Der Begriff „Kindergärtnerin“ ist seit 50 Jahren nicht mehr gebräuchlich. Dieser degradiert die komplexe Ausbildung zu Erziehern.

Eine Qualifizierung für Erzieherinnen, um in der Grundschule tätig sein zu können, würde den Bedarf an Grundschullehrern sicherlich decken. Jedoch besteht dabei die Gefahr, dass die offenen Erzieherstellen in Niedersachsen weiterhin unbesetzt bleiben.

Wenn wir anfangen, darüber zu diskutieren, ob ein höher qualifizierter Gymnasiallehrer in einer Grundschule eingesetzt werden könnte oder nicht, sollten wir dabei auch mit hinzuziehen, was zum Beispiel unsere Arbeitsministerin Andrea Nahles mit einem Abschluss Magistra Artium in den Fächern Neuere und Ältere Germanistik sowie Politikwissenschaft dazu qualifiziert, ihr Amt auszuüben. Auch war Angela Merkel früher als Physikerin tätig, bevor sie in die Politik ging. Ganz abgesehen von Frau von der Leyen, die promovierte Ärztin ist und den akademischen Grad eines Master of Public Health (MPH) erhalten hat und nun Verteidigungsministerin ist. Für mich „hinkt“ die Ablehnung, dass Gymnasiallehrer nicht auch – vielleicht mit einer Qualifizierung in Einfühlungsvermögen, Begeisterungsfähigkeit und methodische Kreativität – in einer Grundschule arbeiten könnten. Diese drei Grund-Sozialkompetenzen sollten jeder Lehrende vermittelt bekommen und täglich einsetzen!

Christin Aust, Vechelde