Berlin.

Zu „Schulz startet Flüchtlingswahlkampf“ vom 24. Juli:

Nachdem die Meinungsumfragen trotz passabler Vorstellungen für Martin Schulz schlecht sind, versucht er es nun mit Flüchtlingswahlkampf. Seine Befürchtungen könnten sich nach der Wahl eventuell als Wahrheit erweisen. Aber mit solchen Wahlkampfthemen wird er kaum punkten können, zumal die SPD noch mit in der Regierung ist. Wenn die SPD in der Opposition wäre, dann könnte es ein Wahlkampfthema werden. Fazit: Wenn in Deutschland nichts Aufregendes bis zur Wahl passiert, bleibt Angela Merkel Kanzlerin, da kann Schulz noch so viele Themen aus dem Hut zaubern.

Bernward Wisiorek, Wienhausen

Martin Schulz verfällt in nervösen Aktionismus

Auch dazu:

Die Flüchtlingsfrage zu thematisieren ist richtig, nicht aber die Flüchtlingspolitik der Regierung, deren Bestandteil die SPD ist, die darüber hinaus die Forderungen der CDU auf Landesebene teils unterlaufen hat. Es ist Merkel gewesen, die gegen den Widerstand der SPD die Asyl-Gesetze verschärft und den Türkei-Pakt in Kraft gesetzt hat. Da Schulz zu Arbeitsplätzen, Wohnraum und Abschiebungen unkonkret geblieben ist, ist seine flüchtlingspolitische Offensive wenig zielführend, wohl aber geeignet, die Verzweiflung des Kanzlerkandidaten der SPD widerzuspiegeln. Schulz bietet zum Thema keine belastbare Orientierung, stattdessen verfällt er in nervösen Aktionismus.

Kurt Schlüter, Vordorf