Braunschweig.

Zu „Kreuzungen kann der Computer noch nicht“ vom 22. Mai:

Wenn wir mit dem Individualverkehr in die dritte Dimension vorstößen – also so etwas wie fliegende Autos einführen würden –, dann wäre eine Autopilot-Funktion sicherlich sinnvoll, um ein Chaos im Luftraum zu verhindern. Aber unserem teils jahrzehntealten Straßensystem mit einem computergesteuerten Fahrzeugführer beikommen zu wollen, ist ein absoluter Holzweg. Damit es funktionieren würde, wäre eine autogerechte Stadt und Landschaft erforderlich – vielleicht mit Transpondern für Radfahrer und Fußgänger zur sicheren Erkennung. Ein Alptraum. Riesige Investitionen wären erforderlich – und wofür das alles? Es zeigt sich einfach, dass die Autokarosserie und der Fahrzeuginnenraum ausentwickelt sind (nicht der Antrieb). Die immer größeren, schwereren und leistungsstärkeren Limousinen und SUV sind schlicht und ergreifend eine Entwicklungssackgasse, die mit diesen um sich greifenden Assistenz-Gimmicks noch eine Zeit lang am Leben erhalten werden sollen, um den Herstellern noch ein paar Jahre Gewinne einzubringen. Das Ziel der Hersteller müsste eigentlich sein, dass individuelle Freiheitsversprechen des Autos (aufbrechen zu können, wohin man will) mit den ökologischen Herausforderungen in Einklang zu bringen.

Peter Kurt Stock, Heere