Wolfsburg.

Zu „VW-Chef: Wir müssen mehr ausprobieren“ vom 23. Mai:

Diese Aussage von Konzernchef Matthias Müller ist eine Bankrotterklärung für das Qualitätsmanagement bei VW. Wo will er die Grenze ziehen zwischen Sicherheit und Toleranz? Wie will er den Mitarbeitern vermitteln, welcher Job genau gemacht werden muss und wo es nicht so wichtig ist?

In der Vergangenheit haben verschiedene Qualitätsanforderungen in einem Unternehmen immer zu einer Senkung auf den niedrigeren Standard für alle Bereiche geführt.

Unbeantwortet lässt er auch die Frage, ob der Kunde mit den Mängeln weiterleben soll oder ob hier (mit sehr viel Aufwand) nachgebessert wird. Wo ist die Grenze der Toleranz bei den komplexen Systemen im Fahrzeug, die (fast) alle miteinander kommunizieren? Wenn VW nicht zum Billiganbieter werden will, dann muss das Qualitätsniveau gehalten werden. Bisher ist VW wirtschaftlich gut damit gefahren, Produkte sorgfältig zu entwickeln und erst dann auf den Markt zu bringen. Damit hat es VW zum Marktführer gebracht. Ist das jetzt die Abkehr davon?

Hans Jürgen Wienroth , Schwülper