Berlin.

Zu „Von der Leyen will Kasernen umbenennen“ vom 15. Mai“:

Da wurde ja von der Politik – allen voran von unserer Verteidigungsministerin von der Leyen – und den Medien ein riesiges Fass aufgemacht, was die Namensgebung von Kasernen betrifft. Vor 45 Jahren war ich ein Quartal lang zum Lehrgang auf der Feldjägerschule in der GOB (Generaloberst Beck)-Kaserne in Sonthofen; das war die dortige alte Ordensburg. Ein Blick in die Geschichtsbücher klärt auf, dass Ludwig Beck mit am Staatsstreich vom 20. Juli 1944, dem Attentat auf Hitler, beteiligt war. Soldaten – vom einfachen Schützen bis zum General – werden nun mal nach anderen Kriterien beurteilt als Reformpädagogen und Gründer von sozialen Einrichtungen. Das liegt in der Natur der Sache. Wobei ich mich an dieser Stelle, um Missverständnissen vorzubeugen, keinesfalls über letztere belustigen will.

Die Sache mit der Suche nach Devotionalien aus der Wehrmachtszeit hat insofern ein Gschmäckle, als mit der Entfernung der Gegenstände keineswegs politische Einstellungen entsorgt werden können. Außerdem sei angemerkt, dass ein ziemlich hoher Prozentsatz der ersten Bundeswehr-Soldaten frühere Angehörige der Wehrmacht waren. Bis auf wenige Ausnahmen hatten die Offiziere während des Zweiten Weltkrieges schon in der Wehrmacht gedient. Und diese alle in die rechte Ecke oder gar in die der Kriegsverbrecher zu stellen, geht nicht an. Die Wehrmacht ist ein Teil deutscher Militärgeschichte. Und Geschichte lässt sich nicht entsorgen. Ein geschulter Umgang damit wäre der Frau Ministerin und der Truppe dringend anzuraten. Das wäre allemal besser als der momentane verkniffene Umgang damit.

Eyke Isensee, Wolfenbüttel

Mit Georg Elser könnte ich mich identifizieren

Auch zu dem Thema:

Für die Definition und Interpretation des Widerstandes gegen das nationalsozialistische Mörder- und Verbrechersystem ist mir der Name Georg Elser eine größere Identifikation als die Namen des 20. Juli 1944.

Michael Wirth, Braunschweig

Umgang mit Von der Leyen ist grässlich

Zur Kritik an Ursula von der Leyen:

Ich stelle fest, dass viele Leserinnen und Leser sich mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau schwertun. Auch eine Frau von der Leyen hat das Recht, sich für das Kanzleramt zu interessieren, nicht nur die Männer aus verschiedenen Parteien.

Ihr Vater, Ernst Albrecht , war ein guter Ministerpräsident. Sie ist korrekt und zuverlässig wie unsere Kanzlerin. Alles, was man ihr jetzt als Verteidigungsministerin vorwirft, hat sie nicht verbockt. Ein großer Teil davon wurde vor ihrer Amtszeit verschludert. Diese gegenseitigen Schuldzuweisungen der Parteien finde ich grässlich.

Hille H. Stange, Wolfsburg