Jerusalem.

Zu „Der Eklat von Jerusalem“ vom 26. April:

Für mich war das Agieren des Herrn Gabriel bei allem, was die gesamte Bundesregierung verstärkt in den letzten Monaten gegen Israel unternommen hat, nicht überraschend. Herr Gabriel brauchte sich über diese beiden extremen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) nicht vor Ort „informieren“, das hat er ja schon in Deutschland getan. Er wollte den Eklat. Warum „weint“ er nur in Yad Vashem? Denn anschließend zeigt er sein wahres Gesicht . Viele radikale NGOs und das gesamte globale „Boycott, Divestment and Sanctions-Movement“ wollen die Zerstörung Israels. Es ist empfehlenswert, die Charta der Fatah und der Hamas zu lesen. Es ist unglaublich, wie viele Gesichter der Antisemitismus heutzutage schon wieder hat.

Hans Jürgen Dau, Meinersen

Heuchelei ist keine Basis für eine Beziehung

Ebenfalls dazu:

Ich bin nicht der Meinung, dass Gabriel bei seinem Israelbesuch eine Chance vertan hat. Heuchelei ist keine Basis für freundschaftliche Beziehungen, und es wäre heuchlerisch, sich mal so (Besetzung der Krim) und mal so (Besetzung des Westjordanlandes) zu Völkerrechtsverletzungen zu äußern. Die Bundesregierung hat sich immer für eine Zweistaatenlösung eingesetzt, deshalb ist das Besuchsprogramm Gabriels nur konsequent gewesen.

Volker Mewes, Braunschweig

Endlich einer, der nicht gleich kuscht

Ebenfalls dazu:

Endlich einmal ein deutscher Politiker, der bei israelischer Kritik nicht unterwürfig kuscht, nicht Tatsachen im Sinne der israelischen Regierung verschweigt, verdreht oder leugnet. Wie leider immer noch ein großer Teil der deutschen Medien. Welch eine Anmaßung Netanjahus, dem deutschen Außenminister vorzuschreiben, wen er zu treffen habe und wen nicht. Dabei ist es diesen israelischen Menschenrechtsorganisationen zu verdanken, dass der Staat Israel bisher teilweise noch ein Rechtsstaat geblieben ist.

Ich kann „unserem Sigmar“ nur gratulieren, dass er es „wagt“, sich mit israelischen Menschenrechtsorganisationen zu treffen.

Erika El Hussein, Clausthal

Die Entschuldigung ist scheinheilig

Zum selben Thema:

Dass Gabriel nicht empfangen wurde, weil er mit der Opposition sprach, wird offenbar entschuldigt mit: Israel sei ein besonderes Land. Darf man fragen, inwiefern? Weil es künstlich durch ein paar Weltmächte gegründet wurde? Weil es seither durch die aggressive Siedlungspolitik ständig im Krieg mit seinen Nachbarn steht? Weil sich dadurch immer ein Despot finden lässt, der Israel droht, ins Jenseits zu bomben. Ich kann meinen Nachfahren erklären, was Nazi-Deutschland Juden angetan hat – das ist zweifellos besonders. Was ich nicht erklären kann, ist, warum es „im Namen des Herrn“ geschieht, wenn Israel mordet und es Terror ist, wenn Israels Nachbarn morden. Beides gehört gleicher Maßen verurteilt und nach Kräften geahndet.

Michael Kahlert, Salzgitter