Berlin.

Zu „Vorstoß gegen Mega-Ställe ist gescheitert“ vom 22. April sowie „Deutlich höhere Standards durch Tierwohl-Label“ vom 26. April:

Beide Artikel sind hervorragend geeignet für ein Kurzporträt von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU): Der zuerst genannte Beitrag bezieht sich auf die intensiven Bemühungen von Ministerin Hendricks, durch Änderungen des Baurechts den Kommunen die Verhinderung des Baus von weiteren Mega-Ställen zu ermöglichen. Anhand der knallharten Ablehnung dieses hoffnungsvollen Ansatzes zur Begrenzung der tierquälerischen Massentierhaltung entlarvt sich Minister Schmidt – wie auch bei anderen Gelegenheiten – als devoter Handlanger der Agrar- und Fleischindustrie! Da hilft dann auch nicht mehr das Versteckspiel mit wortreichen Ankündigungen potenzieller Vorhaben, die geradezu inflationär in die Welt gesetzt werden und offenbar nur der Verschleierung seiner eindeutigen Lobbyisten-Rolle dienen.

In diesem Dunstkreis ist auch die staatliche Initiative Tierwohl – zunächst nur auf die Schweinemast bezogen – angesiedelt. Wie üblich, freiwillig zu befolgen und damit, wie üblich, versteckt als „Schuss in den Ofen“ vorprogrammiert. Die über den grünen Klee gepriesene Tierwohl-Initiative erweist sich bei näherem Hinsehen als Mogelpackung und schlichter Betrug, denn entgegen den Behauptungen bleibt letztlich alles wie bisher, ist also gesetzlich vorgeschrieben. Zum Schein des Gerechten erscheint Vorhandenes nunmehr in neuer Verpackung! Als einzige „Neuerung“ bleiben klägliche 0,33 Quadratmeter mehr zu dem bisherigen „Lebensraum“ von 0,75 Quadratmetern eines auf 100 Kilo hochgemästeten Schweines.

Margret Giese, Wolfenbüttel

Größere Ställe sind verantwortungslos

Auch zum Thema Mega-Ställe:

Ich frage mich allen Ernstes, was ein Agrarminister wie Christian Schmidt in der Politik zu suchen hat. Inkompetenter kann kaum einer sein. Es ist doch erwiesen, dass die Massentierhaltung für die Verschmutzung der Umwelt und Natur verantwortlich ist. Was geht in ihm nur vor? Anstatt zurückzurudern und die Massentierhaltung einzudämmen, wirbt er für noch größere Ställe. Man muss sich echt an den Kopf fassen. Was will er unseren Nachkommen hinterlassen? Eine völlig zerstörte Welt? Vom Tierschutz und der staatlich erlaubten Tierquälerei mal ganz abgesehen. Herz, Hirn und Verstand sind bei diesem Herrn völlig abhandengekommen. Er sieht nur noch den Euro, egal was er für ein Schlachtfeld hinterlässt. So eine Politik macht mich persönlich fassungslos!

Gabriele Grabowski, Lengede