Braunschweig.

Zum Leserbrief „Keiner will Windräder vor der Nase haben“ vom 22 April:

50 000 zusätzliche Windräder, um die elektrische Energie für 20 Millionen E-Autos zu erzeugen? Zu diesem beunruhigenden, aber völlig falschen Schluss kommt der Leser aufgrund einer Verwechslung der Begriffe „Energie“ (beziehungsweise „Verbrauch“) und „Leistung“. Ein E-Auto verbraucht pro 100 Kilometer nicht – wie der Leser schreibt – 20 kW, sondern 20 kWh (Kilowattstunden). Bei der zugrunde gelegten Fahrstrecke von 10 000 Kilometern sind dies 2000 kWh im Jahr. 20 Millionen E-Autos würden demnach jährlich etwa 40 TWh (Terawattstunden) konsumieren. Zur Einordnung dieser Zahl sei angemerkt, dass dies nicht einmal 10 Prozent des jährlichen Gesamtverbrauches an elektrischer Energie in Deutschland entspricht, der bei gut 600 TWh liegt. Eine Windturbine der 10 MW-Klasse würde pro Jahr mindestens 20 GWh (Gigawattstunden) produzieren, selbst wenn man von nur 2000 jährlichen Volllaststunden ausgeht. Somit wären 2000 und nicht 50 000 zusätzliche Windturbinen ausreichend. Angesichts der etwa 30 000 bereits vorhandenen Windturbinen würden die Neuinstallationen kaum auffallen, zumal sie zum großen Teil auf dem Meer erfolgen könnten.

Prof. Dr. Axel Bleckwedel,

Braunschweig