Berlin.

Zum Leitartikel „Petrys riskantes Spiel“ von Thomas Roth vom 20. April:

Der Meinung von Thomas Roths Leitartikel kann man sich nur anschließen. Wer das Vorgehen in der AfD-Führungsetage in letzter Zeit beobachtet hat, weiß, dass es auch Frauke Petry, genau wie ihr Vorgänger und Parteigründer Bernd Lucke, nicht geschafft hat, die AfD unter einen Hut zu bringen. Ihr Verzicht auf eine Spitzenkandidatur zur kommenden Bundestagswahl wird auch bei der zerstrittenen und führungslosen Spitzenriege um Alexander Gauland, Jörg Meuthen und den Rechtspopulisten eine Trümmerlandschaft hinterlassen.

Frauke Petry und die AfD, die bisher nur mit Merkels „Flüchtlings-Krise“ und der AfD-“Anti-Europa-Politik“ bei den Wählern punkten konnten, werden, wie schon frühere „Rechtsaußen-Parteien“, bei den bevorstehenden Bundestagswahlen kaum eine Alternative für Deutschland sein!

Gert Thiele, Braunschweig

Der Weg der AfD

war absehbar

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Begonnen hat die AfD mal mit antieuropäischen Vorstellungen. Der weitere Weg war eigentlich absehbar. Wo derartige Phobien herrschen, sind Hass und Schuldzuweisungen nicht fern.

Schon die Abneigung und Verachtung Europas zeugte nicht etwa von Konservatismus, sondern von plumper Einfältigkeit.

Wir haben es ja erlebt: Unter dem Einfluss des Flüchtlingsstroms wurden die ausländer- und islamfeindlichen Stimmen innerparteilich immer lauter, so dass Bernd Lucke schließlich das Handtuch warf.

Dann kam Frauke Petry. Sie pflegt klar völkisch-rassistisches Gedankengut, wäre aber irgendwie noch zu einem kritischen Dialog bereit. Vereinfachern wie Gauland und Höcke ist das vermutlich schon zu konstruktiv. Nun schmeißt Petry nicht einfach das Handtuch, wie es oft heißt, sondern sie will auf dem Parteitag ja noch für ihren Antrag kämpfen und die Partei auf einen gemäßigten Kurs bringen. Gelingt ihr das nicht, setzt sich der rechtsextreme Kern weiter durch, und die AfD tritt als Ein-Themen-Partei die Nachfolge der NPD an.

Marc Röthig, Königslutter