Berlin.

Zu „Raser wegen Mordes verurteilt“ vom 28. Februar:

Mit Freude habe ich das Urteil gegen die PKW-Raser zur Kenntnis genommen. Endlich hat ein deutsches Gericht den Mut, einmal ein Exempel zu statuieren anstelle der ständigen Verharmlosung von „nur fahrlässigem Verhalten“ – vor allem im Straßenverkehr.

Dies sollte als nächstes auf die zahlreichen LKW-Unfälle auf den Autobahnen übertragen werden. Wenn jemand mit 40 Tonnen im Nacken blind durch die Gegend fährt und nicht auf den Verkehr achtet, nimmt er es billigend in Kauf, dass Menschenleben gefährdet werden, und gehört wegen Mordes oder mindestens Totschlages langfristig aus dem Verkehr gezogen. Und dazu gehören auch die dahinter stehenden Unternehmer wegen des Zeitdruckes für die Fahrer, wegen Anstiftung dazu ebenfalls auf die Anklagebank und mitverurteilt.

Gerhard Nothhaft, Salzgitter

Urteil berücksichtigt die Folgen der Tat

Ebenfalls dazu:

Mit Erstaunen und Erleichterung habe ich das mutige Urteil im Berliner Raser-Prozess zur Kenntnis genommen. Für mich war unverständlich, dass solche Fälle bisher fast immer mit einer Bewährungsstrafe endeten. Die Urteile in Strafprozessen sollten sich mehr an den Folgen einer Tat orientieren als immer nur danach zu fragen, was der Täter wollte. Das würde zu ein wenig mehr Gerechtigkeit für die Opfer führen. Die Angehörigen eines auf so unverantwortliche Art und Weise zu Tode gekommenen Menschen haben ohnehin lebenslänglich.

Birgit Brinkmann, Vechelde

Mord-Urteil ist in diesem Fall angemessen

Auch zu dem Raser-Urteil:

In diesem speziellen Fall ist die Verurteilung wegen Mordes nicht nur angemessen, sondern auch rechtens. Ich unterstütze das Urteil. Wer einen Audi S 6 bzw. einen Mercedes AMG unter dem Hintern hat, weiß ganz genau, wozu diese Dinger fähig sind. Das Verhalten ist Vorsatz und keinesfalls fahrlässig. Jedoch sollte man mit der Fragestellung, „Sollen Raser als Mörder verurteilt werden?“, sehr vorsichtig und differenziert umgehen. Das klingt nach Verallgemeinerung. Natürlich sollten Fahrer, die sich deutlich nicht an Regeln halten, stärker bestraft werden. Regeln sind ja gut und schön – doch wer überprüft sie und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden?

Manfred Skroch, Braunschweig