Berlin.

Zu „GEW-Vorsitzende fordert Aus für Schulnoten“ vom 18. Februar:

Zensuren in der Schule gehören abgeschafft. Tore im Fußball haben ausgedient. Und Siegertreppchen sind reif für die Müllhalde. – Das alles ist natürlich kompletter Unfug. Wettbewerb gehört zum Leben wie Gemeinsinn und Eigennutz. Wo Menschen sind, wollen sie sich vergleichen und ihre Kräfte messen. Ob im Sport, im Beruf und bei vielen anderen Gelegenheiten. Und dazu bedarf es Skalen und Maßstäbe, um abzulesen, wer wo steht. Die Schule ist ein idealer Ort, dieses einzuüben. Natürlich kann das hart sein. Kinder und Jugendliche müssen auch lernen, mit Misserfolgen umzugehen. Doch wer sich mit ihnen unterhält, wird schnell erkennen, dass sie selbst eine klare Bewertung wollen. Kein Geschwurbel nach Art der Personalchefs, das ja auch wieder nur Chiffren enthält für die Einschätzung einer Leistung. Anstatt um den heißen Brei zu reden, sollte man ihnen klar sagen, wie es um ihre Leistungen steht. Schüler brauchen klare Maßstäbe statt blumiger Formulierungen.

Günther Hoffmann, Helmstedt