Berlin.

Zu „Weil: Ich wusste nichts von Dieselgate“ vom 17. Februar:

Dem seinerzeitigen Aufsichtsratsvorsitzendem Piëch wird bekannt, dass der VW-Konzern in eine existenzgefährdende Situation zu geraten und damit sein Familienvermögen, das Lebenswerk seines Großvaters und sein eigenes unterzugehen drohen. Und dieser Mann soll nicht versucht haben, den Vorstandsvorsitzenden mit Hilfe des Aufsichtsrates zur Vernunft zu bringen? Piëch als erfahrenem Motorenentwickler ist die Bedeutung von Abgaswerten für die Zulassungsfähigkeit von Straßenfahrzeugen bewusst. Zudem haben die US-Behörden schon damals empfindliche Strafen angedroht. Dass man dort Ernst macht, ist seit den Milliardenstrafen für die Tabakindustrie weltweit bekannt. Und der ahnungslose Herr Weil tut das Ganze mit dem Hinweis, „der Aufsichtsrat beschäftigt sich nicht mit Zulassungsfragen“, ab? Diese „banale Zulassungsfrage“ hat sich zu einer existenzbedrohenden Krise ausgeweitet und wird am Ende mehr als 20 Milliarden Euro kosten. Zur Erinnerung, der Aufsichtsrat ist das Kontrollgremium! Seiner Aufsichtspflicht ist Herr Weil definitiv nicht nachgekommen.

Martin Wuschke, Meine