Brüssel.

Zu „Amerika steht hinter der Nato“ vom 20. Februar:

Trumps bisherige Äußerungen zu seiner Europapolitik waren von drei Themenkomplexen gekennzeichnet: der Forderung nach Änderungen des Allianzsystems, seine Ablehnung gegenüber Freihandelsabkommen sowie seine Sympathie für Russland. Mike Pence, Vizepräsident und ideologischer Hardliner, könnte die Außenpolitik dominieren, zumal Trump sich mit der Abwägung unterschiedlicher Positionen und Argumente kaum aufhalten dürfte. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz erwartete man sich daher von Pence zu den Themen Allianzpolitik, institutionelle Kooperationen, wertebasierte Außenpolitik und die Handhabung von Krisenherden ausführliche Stellungnahmen. Pence Einlassungen waren klar und substanziell; erkennbare Konturen amerikanischer Außen- wie Sicherheitspolitik bleiben jedoch vage, solange Pence‘ Stellung gegenüber Trump ungewiss ist. Europa, auf sich zurückgeworfen, muss Handlungsfähigkeit demonstrieren, will es Weltpolitik mit gestalten.

Kurt Schlüter, Vordorf