Essen.

Zu „Wahl mit Schönheitsfehler“ vom 7. Dezember:

Angela Merkel wird mit fast 90 Prozent der Stimmen als Parteivorsitzende wiedergewählt und die Medien sprechen von einem Denkzettel bzw. sogar von einem schlechten Ergebnis. Leben wir hier in einer Demokratie oder in einem totalitären Staat?

Alles was sich bei Wahlen im 100 Prozent-Bereich abspielt, wird doch sonst verächtlich als politisch gesteuert abgetan! Seien wir doch froh, dass 10 Prozent anderer Meinung sind und dies auch klar zeigen können, ohne gleich meinen zu müssen, dass Frau Merkel dadurch beschädigt wird.

Auch dass Merkels Rede keine Begeisterungsstürme entfachte und grundlegend sachlicher Natur war, wird kritisiert. Wäre es anders gewesen, hätte man dann nicht von Populismus reden müssen, und die Medien hätten dann auch entsprechend kritisch reagiert?!

Jochen Eckolt, Braunschweig

Merkels Aussagen haben keinen Bestand

Auch zu Merkels Wiederwahl:

Die Kanzlerin sagte: „Eine Situation wie die des Sommers 2015 kann, soll und darf sich nicht wiederholen.“ Was will sie uns damit sagen?

Eigentlich ist das nur ein frommer Wunsch. Eine Situation, dass sich wieder Hunderttausende Flüchtlinge aus Asien oder Afrika auf den Weg nach Europa machen, kann sich natürlich wiederholen. Die Außengrenzen der EU bleiben mangelhaft gesichert. Die Vereinbarung von Kontingenten in der EU ist endgültig gescheitert. Die Frage ist, was Merkel und die CDU unternehmen wollen, damit nicht wieder die meisten dieser Flüchtlinge in Deutschland landen. Dazu sagte die Kanzlerin nichts. Sie hat dafür auch keine Lösung. Meines Erachtens weiß sie, dass dieser Wunsch in keiner möglichen Koalition Bestand haben wird. Er soll nur die CDU auf dem Parteitag und die Bevölkerung vor der Wahl beruhigen.

Wolfgang Mücke, Vechelde