Hannover.

Zu „CDU in der Region fordert Burka-Verbot“ vom 30. November:

Was für eine Heuchelei der Niedersächsischen CDU zum Burkaverbot. Hat doch ihr Leuchtturm und Ex-Bundespräsident Dr. Wulff den Islam als zu Deutschland gehörig erklärt.

Alles nur Wahlkampfgetöse für die kommenden Wahlen, um am rechten Rand Stimmen abzuschöpfen. Es braucht ein generelles Vermummungsverbot in der Öffentlichkeit. In privaten Zirkeln können Muslime selbstverständlich ihrer Kleiderordnung und Religion nachkommen. Nur zu, die Herren Justiz-, Innen- und Kultusminister!

Gerhard Sander, Braunschweig

Warum ist ein Burka-Verbot so schwer?

Auch dazu:

Die Diskussion, ob Verschleierung in Deutschland erlaubt werden soll oder nicht, geht nun in die ich weiß nicht wievielte Runde. Warum macht es sich unser Gesetzgeber so schwer, sich für ein offenes Gesicht zu entscheiden?

In Bad Godesberg wurde eine Medizintouristin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten von einem Journalisten gefragt, warum sie nicht verschleiert sei. Sie antwortete darauf: Ich bin froh, dass ich hier keinen Schleier tragen muss.

Helga Hein, Vechelde

Dialog suchen mit Burka-Trägerinnen

Auch zum Thema Burka-Verbot:

Kaum ein anderer Kommentar ist dazu in der Lage, eine ähnlich heftige Diskussion auszulösen wie der zum Burka-Verbot. Vermutlich, weil es hier vermeintlich einfach ist, eine klare Stellung zu beziehen, obwohl viele der Leserschreiben, dass sie bisher kaum Begegnungen mit Burka-Trägerinnen hatten. Bei der eigenen Meinungsbildung sollte man beachten, dass es hier zwei Ebenen gibt: Die kulturelle, religiöse Ebene und die politische Ebene unserer demokratischen Gesellschaft. Natürlich kann ich das Tragen der Verschleierung persönlich bescheuert finden, als Teil einer demokratischen Gesellschaft bleibt mir aber nicht viel anderes übrig, als das auszuhalten. Ansonsten diskutieren wir demnächst, überspitzt formuliert, das Trage-Verbot von weißen Socken in Sandalen. Und wer befreit eigentlich unsere Töchter von unseren „kulturellen“ Errungenschaften bezüglich des Schönheits- und Schlankheitswahnes, wenn wir schon einmal dabei sind?

Aus meiner Sicht ist diese Diskussion die Ansammlung aller Sorgen vor der Globalisierung, vor der Begegnung mit der fremden Kultur. Wer von uns hat schon einmal direkt mit einer verschleierten Frau gesprochen und gefragt, ob diese von uns „befreit“ werden möchte? Für mich die einzig vernünftige Lösung: Einsicht über das Gespräch, über Integration. Diese macht Arbeit, viel Arbeit. Nach Verboten rufen eher weniger.

Katrin Sahlmann, Salzgitter