Wolfsburg.

Zu „Das schwere Erbe der Geschichte“ vom 25. Oktober:

Die Kommentare zur Entlassung Dr. Griegers als VW-Historiker überraschen mich in ihrer Naivität. Wenn sich ein Historiker entscheidet, für einen Konzern zu arbeiten, so ist ihm klar, dass er sich auf eine Gratwanderung begibt. Der Arbeitgeber hat ein Interesse daran, seine (Erfolgs-)Geschichte sauber dokumentiert zu bekommen, während den Historiker üblicherweise auch noch andere Ambitionen treiben.

Griegers Ambitionen lagen offensichtlich in der Beschäftigung mit den dunklen Teilen der VW-Geschichte. Das ist fachlich hochinteressant, machte ihn jedoch möglicherweise aus der Sicht der Führungsetage zu einer Art hoch bezahltem Nestbeschmutzer. Die Rezension über die Audi-Veröffentlichung war wohl der Anlass für die Entlassung, aber sicher nicht die Ursache. Grieger war fast 20 Jahre bei VW, man kannte sich.

Stefan Felleckner, Wolfsburg

Griegers VW-Studie war nicht die erste

Ebenfalls dazu:

Zur Ergänzung Ihres Artikels möchte ich auf eine im Auftrag des Rates der Stadt Wolfsburg veröffentlichte Dokumentation aus dem Jahr 1986 hinweisen. Der kürzlich verstorbene frühere Leiter des Stadtarchivs Wolfsburg, Dr. Klaus-Jörg Siegfried, hat diese unter dem Titel „Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im Volkswagenwerk 1939 -1945“ verfasst.

Günter Grzondziel, Braunschweig