Wolfsburg.

Zu „Chef-Historiker Grieger verlässt Volkswagen“ vom 22. Oktober:

Als ob der VW-Konzern nicht schon genug Probleme und Skandale produziert hat. Nun soll ein kritischer Historiker auch noch mundtot gemacht werden. Der vom obersten VW-Chef Matthias Müller geforderte Kulturwandel, mehr Demokratie von unten, wird offensichtlich noch nicht von allen vollzogen.

Manfred Grieger ist es unter anderem mit zu verdanken, dass der Konzern in den 1990er Jahren, endlich nach über 40 Jahren, sich seiner Mitverantwortung an den Verbrechen während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gestellt hat. In der wissenschaftlichen Aufarbeitung des VW-Werkes im Nationalsozialismus wurde die Nähe der Konzernleitung zu den NS-Eliten herausgearbeitet. Ein Foto aus den späten 1930er Jahren zeigt Adolf Hitler einträchtig neben seinem Lieblingsingenieur Ferdinand Porsche, der sein Werk nur mit Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aufbauen konnte, bei der Besichtigung des Presswerkes.

Während in Ingolstadt eine nach Richard Bruhn, einer der handelnden Personen des vormaligen Auto-Union-Konzerns, umbenannt worden ist, gibt es in Wolfsburg immer noch unter anderem eine Porsche-Straße und ein Porsche-Denkmal.

Dr. Diethelm Krause-Hotopp,

Destedt

Kritischer Historiker wäre gut für VW-Image

Ebenfalls dazu:

Schade, hätte VW doch die Unabhängigkeit des Historikers Dr. Manfred Grieger herausstellen können. So bekommt die ganze Aufarbeitung doch wieder ein „Geschmäckle“.

Martin Blohm, Wolfsburg