Braunschweig.

Zu „Drama ums Staatstheater“ vom 26. September:

Als ganz großer Opernfan habe ich mit Entrüstung den Artikel gelesen, in dem fehlendes „Bildungsbürgertum“ in der Region für den Zuschauerschwund in unserem Staatstheater verantwortlich gemacht wird. Mit ekelerregenden Inszenierungen wie „Rigoletto“, die in einer renommierten Opernzeitung neben dem „Freischütz“ in Hannover zur scheußlichsten des Jahres 2015 gewählt wurde, kann es dem Staatstheater nicht gelingen, Publikum anzulocken und junge Besucher für die Oper zu begeistern. Da nützt auch die großartige Musik altbewährter Komponisten nichts mehr, wenn die Inszenierungen einiger selbstverliebter Regisseure derart sinnentstellend und ordinär sind, dass sie das Publikum verprellen.

Immerhin ist ein Opernbesuch trotz der hohen Subventionen für den Besucher ein teures Vergnügen, und da erwarte ich eine ernsthafte, spannende und packende Umsetzung der Operngeschichte jenseits von unangemessener Vulgarität oder, wie zum Beispiel bei einer komischen Oper wie dem „Liebestrank“, einer klamaukigen Albernheit.

Ellen Hora, Cremlingen