Damaskus.

Zu „Putins zynisches Kalkül“ vom 22. September:

Redakteur M. Backfisch schreibt: „Als Exerzierplatz für seine Ambitionen hat Putin den Nahen Osten auserkoren“. Hat er vielleicht verwechselt, dass Russland wegen seines gefährdeten Militärstützpunktes im syrischen Tartus in den von den USA angezettelten Bürgerkrieg eingegriffen hat? Russland hat einen Vertrag mit dem souveränen Staat Syrien und zahlt für die Nutzung dieses wichtigen Hafens. Eigentlich sind es die kriegerischen USA, die dort im Nahen und Mittleren Osten bis heute mit Waffengewalt unbeirrt ihre Pläne verfolgen unter dem zynischen Motto „Wir werden Euch schon Demokratie beibringen, koste es was es wolle“. Unter heuchlerischen Vorwänden und Lügen wurden dem Irak, Afghanistan, Libyen blutigste Kriege aufgezwungen. Diese Länder sind inzwischen auf lange Zeit destabilisiert. Nächstes Ziel der USA ist nun Syrien. Bisher ließ man dort kämpfen, indem man die muslimischen Glaubensrichtungen und verschiedene bezahlte Rebellengruppen gegen einander und gegen Assad aufhetzte. Mit der Zerstörung einer syrischen Panzereinheit mit Toten und Verletzten durch amerikanische Kampfflugzeuge sollte sehr wahrscheinlich getestet werden, wie Russland auf die Aggression der USA reagieren wird. Letztere werden auf dem „Exerzierplatz Naher Osten“ ihrem teuflischen Plan weiter folgen, bis auch Syrien zerstört ist. Welches Land wird nach Syrien folgen?

Dieter Nitsche, Wolfenbüttel

Beim Krieg in Syrien geht es nur um Macht

Zu „Syrien - Helfer sterben bei Luftangriffen“ vom 22. September:

Wer bei Kriegen glaubt, wenn ein Waffenstillstand ausgerufen ist, findet dieser auch statt, der irrt.

Die Erwartung eines Rückgangs der Feuergefechte in Syrien ist so einfach nicht zu beantworten. Kriege sind mit einer bestimmten Macht verbunden. In Syrien kämpfen die Sunniten und Alawiten um die Machtverhältnisse. Die Kurden und der IS haben sich auch mit eingemischt. Jeder will seine Position behaupten. Der Waffenlieferanten und Geldgeber Saudi Arabien will davon profitieren. Krieg ist genehmigt wegen der Machtverhältnisse, nur Chemiewaffen und Fassbomben dürfen nicht eingesetzt werden.

Jetzt hat es den Amerikanern und Russen zu lange gedauert, somit mussten sie eingreifen. So kann man alles was man mit Bomben erreichen will, zerstören. Jetzt sehen Kerry und Lawrow kein Ende der Machtkämpfe und wollen die Feuergefechte einstellen. Krieg ist unter diesen Bedingungen ein Mittel bis zur letzten Patrone seine Macht auszuspielen. Die Nato steht schon vor Putins Tür, das kann ein legitimes Recht sein, wegen Syrien einen 3. Weltkrieg zu führen. Kriegsmacht geht vor Frieden, anders kann ich dies in diesem Zusammenhang nicht sehen. Interne Mächte werden dazu beisteuern, dass die vielen Flüchtlinge, nur nach Europa geleitet werden. Was über die Kriegsmacht erreicht wird, ist eine totale Zerrstörung der einzelnen Länder.

Eckart Sander , Salzgitter