Berlin.

Zum Kommentar „Zugewanderter Judenhass“ vom 24. November:

Richtig, die Flüchtlinge fliehen vor Terror und Gewalt und brauchen unsere Hilfe. Richtig ist auch, dass sie ihren Judenhass nicht automatisch an der Grenze abgeben. Selbstverständlich hassen nicht alle Flüchtlinge Juden. Aber die meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern, die tagtäglich Judenhass über die Medien, Schule und das Elternhaus einimpfen. Von der Holocaustleugnung über antisemitische Stereotype, Negierung des Existenzrechts Israels, alte und neue jüdische Weltverschwörungstheorien, übelste Karikaturen, die an den Stürmer erinnern, Hitlerverehrung. Es entsteht eine weitaus gefährlichere Mischung als die, die während des letzten Gaza-Kriegs durch die ekelhaften und menschenunwürdigen Rufe „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“ sichtbar geworden ist. Unser gesellschaftlich verankerter sogenannter „demokratischer Antisemitismus“ vermischt sich mit dem „arabischen und islamistischen Antisemitismus“ zu einer extrem gefährlichen Sprengmasse.

Die Frage ist, warum dieses in der Politik kaum Beachtung findet. Die (wenn) vorhandenen Integrationskonzepte sparen diesen Aspekt der Realität aus. Durchaus beängstigend – insbesondere für unsere jüdische Community. Neue Konzepte müssen dringend auf den Tisch!

Soraya Levin, Wolfenbüttel