Hannover. Kaum Erfolge, schlechte Strukturen: Der Verbund der TUs Braunschweig und Clausthal sowie der Leibniz-Universität Hannover ist tot.

Die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH), ein Verbund der Universitäten Braunschweig, Hannover und Clausthal, soll schon 2015 faktisch aufgelöst werden.

„Die NTH hat die mit ihr verbundenen Erwartungen nicht erfüllt“, erklärte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne).

Zwar habe es durchaus wissenschaftliche Erfolge und gute Kooperationen gegeben. Die Strukturen der NTH hätten sich aber als nicht effektiv erwiesen. Unter anderem wechselt der NTH-Vorsitz unter den drei Hochschulen des Verbundes. Auch gehören zum Beispiel die geisteswissenschaftlichen Fächer an der Universität Hannover und an der TU Braunschweig nicht zur NTH. Die Landesregierung stützt sich bei ihrer Entscheidung auf einen Bericht der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen.

Die TU Braunschweig und die Leibniz-Universität Hannover sollen nun neue Konzepte der Zusammenarbeit entwickeln. Die TU Clausthal soll mit Hilfe des Landes ein Zukunftsprofil für ihre Hochschule entwickeln. Ein möglicher neuer Verbund der Universitäten Hannover und Braunschweig soll auch für andere Partner offen sein – etwa die Medizinische Hochschule Hannover oder die Tierärztliche Hochschule Hannover. Die NTH war 2009 gegründet worden, um die Schlagkraft der beteiligten Universitäten etwa bei Wettbewerben zu stärken. Schon seinerzeit gab es heftige Debatten um die Struktur der „Niedersachsen-Uni“.

Braunschweigs TU-Präsident Jürgen Hesselbach kritisierte die Entscheidung der Landesregierung. „Wir hätten eine Weiterentwicklung der NTH vorgezogen“, sagte Hesselbach. So würden die Hochschulen überfordert.