Berlin. Mehr Geld gibt es aber erst ab Herbst 2016. 6000 Studenten in der Region profitieren.

Mehr Geld für bedürftige Studenten und Schüler wird es nach den Plänen der Bundesregierung geben – aber erst in zwei Jahren. Das erklärte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) gestern. Demnach gibt es ab Herbst 2016 sieben Prozent mehr Bafög.

Zugleich werden die zur Berechnung der Ausbildungsförderung wichtigen Elternfreibeträge um sieben Prozent angehoben. Die Folge: Mehr Studenten und Schüler können Bafög erhalten.

Die letzte Erhöhung gab es 2010. Nun müssen auch Studenten der TU Braunschweig, der Hochschule für Bildende Küste in Braunschweig, der TU Claustahl sowie der Ostfalia weitere zwei Jahre warten. Während Ministerin Wanka von „spürbaren Verbesserungen“ sprach, sehen Studentenvertreter und das Studentenwerk die Anpassung kritisch. Brigitte Graef, Bafög-Abteilungsleiterin beim Studentenwerk Ostniedersachsen, nennt die Zeit bis 2016 „Durststrecke“. Als Teil der Bafög-Reform wird der Wohnzuschlag von 224 auf 250 Euro erhöht. Graef: „Das reicht für Städte wie Braunschweig nicht aus.“

In unserer Region haben 6089 Studenten im vorigen Jahr Bafög bekommen, zusammen 33 Millionen Euro. Pro Monat und Student waren dies 450 Euro. Dennis Haarmeyer vom Allgemeinen Studentenausschuss der Ostfalia verweist auf die Lebenshaltungskosten und sagt: „Die Bafög-Reform ist mir zu zaghaft, die Erhöhung fällt zu gering aus.“ Tobias Bresch vom Asta der TU Braunschweig kritisiert: „Dass die Erhöhung erst in zwei Jahren kommen soll, macht es schon fast lächerlich.“

Weiter Streit um die Verwendung

Das Bafög trägt künftig komplett der Bund, Niedersachsen spart so 110 Millionen Euro pro Jahr. Im Streit um die Verwendung dieses Geldes für die Kitas erklärte Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic: „Selbstverständlich werden die Hochschulen auch in Niedersachsen von der Entlastung profitieren.“ Unmut erregte in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass ein kritischer Brief des Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz, Jürgen Hesselbach, vom Ministerpräsidenten nicht einmal beantwortet wurde. dpa

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