Braunschweig. Die Forschungsregion trifft sich in der „Cloud“ und erhält neue Impulse.

Als Heike Pöppelmann endete, brandete Beifall auf dem Burgplatz in der Braunschweiger Innenstadt auf. Die Direktorin des Braunschweigischen Landesmuseums hatte an die Akteure in der Forschungsregion Braunschweig appelliert, die „Zukunftsfragen der Menschheit“ als Schub für einen Ausbau der Zusammenarbeit zu nutzen. Mehr noch: Ein solcher Dialog aller Wissenschaftsdisziplinen müsse unbedingt fortgeführt werden.

Das unterstützten auch die übrigen Teilnehmer des Forums unserer Zeitung – insgesamt 23 führende Wissenschaftler.

150 Zuschauer waren in der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung dabei. Sie bildete das angemessene Finale der „Cloud der Wissenschaft“, mit der Braunschweig an den Titel „Stadt der Wissenschaft“ vor zehn Jahren erinnerte.

Dass die Forschungsinstitutionen der Region nun zu neuen Initiativen bereit sind, gilt als positives Ergebnis der „Cloud“.

„Ein guter Abschluss, der zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit über die Grenzen der Disziplinen hinaus ist. Alles hängt buchstäblich mit allem zusammen“, sagt Professor Joachim Block, Standortchef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig und Göttingen.

Und Professor Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) macht klar, wie wichtig es ist, wissenschaftlichen Nachwuchs für die Region zu gewinnen. Ullrich schlägt deshalb vor, eine bundesweite Werbekampagne zu starten, um die Attraktivität der Region für junge Forscherinnen und Forscher stärker sichtbar zu machen.

Cloud der Wissenschaft auf dem Burgplatz in Braunschweig

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    Ähnlich äußert sich die Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla. Für den Wettbewerb um die klügsten Köpfe und den Ausbau der starken Stellung seien auch kräftige neue Impulse notwendig. Die TU-Präsidentin hält es für notwendig, wissenschaftliche Leuchttürme in der hiesigen Landschaft, die auch internationale Ausstrahlung haben, deutlicher zu fördern oder aufzubauen. Das Marketing der wissenschaftlichen Ergebnisse müsse verstärkt werden. Und dann formuliert Anke Kaysser-Pyzalla etwas, das an diesem Abend viele denken: „Wir benötigen Anreize für die noch engere Vernetzung der Akteure, so wie es die Stadt der Wissenschaft vor zehn Jahren war.“ Ja, ein „immens positiver Kick für die Zusammenarbeit“ sei das damals gewesen, erinnert sich Dr. Georg Backhaus, Präsident des Julius-Kühn-Instituts (JKI). Und in solche gemeinsamen Ereignisse und Projekte – wie jetzt auch die „Cloud“ – müsse künftig wieder mehr Kraft gesteckt werden.

    Ins gleiche Horn stößt Professorin Rosemarie Karger, Präsidentin der Ostfalia-Hochschule. Sie sieht noch etliche nicht ausgeschöpfte Potenziale, „etwa in der intensiveren Vernetzung zwischen Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen“. Und sie empfiehlt, die Hochschule stärker als „Antenne“ zu nutzen. Im „regionalen Innovationssystem“ sei man bereit, die schon existierenden Netzwerke für gute Forschung weiter auszudehnen.