Braunschweig. Die Kreise beantragen vom Land Summen bis in Millionenhöhe.

In den Hochwasser-Gebieten Goslar, Hildesheim und Wolfenbüttel laufen derzeit die Schadenserhebungen. Im Landkreis Goslar seien Schäden von etwa 13,8 Millionen Euro unter anderem an öffentlichen Gebäuden, Schulen und Brücken entstanden, teilte ein Sprecher des Kreises mit. Für Schäden bei privaten Haushalten und Gebäuden gebe es noch keine belegbaren Zahlen. Nach derzeitigen Erkenntnissen seien knapp über 1000 Haushalte und rund 4300 Personen betroffen. Die Schadenshöhen seien dabei sehr unterschiedlich, zwischen 500 Euro bis hin zu mehreren 10 000 Euro.

Auch im Kreis Hildesheim hat das Unwetter schwere Schäden hinterlassen. Hart getroffen wurde das Solebad in Bad Salzdetfurth. „Der Geschäftsbetrieb ist weiterhin eingestellt“, sagte eine Sprecherin der Kurbetriebsgesellschaft (KBG). Das Schwimmbad könne auch längerfristig nicht betrieben werden. Sämtliche technischen Anlagen hätten meterhoch unter Wasser gestanden.

Der Betrieb hofft zwar, zum Jahresende wieder eröffnen zu können, die Bauarbeiten verzögern sich derzeit jedoch aufgrund einer schwachen Stromversorgung. „Zu dem Schaden von etwa 2,5 Millionen Euro kommt somit auch noch der Umsatzausfall für die nächsten Monate hinzu“, bilanzierte die KBG-Sprecherin.

Für die Solebad-Mitarbeiter sei Kurzarbeit angemeldet worden. „Die Versicherungsgesellschaft hat eine Regulierung abgelehnt, obwohl die KBG eine Starkregenversicherung abgeschlossen hat“, sagte Geschäftsführer Martin Kaune. Ob Landesmittel zur Verfügung gestellt werden, stehe noch nicht fest.

Auch im stark betroffen Kreis Wolfenbüttel meldeten sich Hochwassergeschädigte beim Land Niedersachsen. Nach Angaben eines Sprechers seien seit Mitte August 36 Anträge eingegangen und 28 250 Euro Soforthilfe im Namen des Landes bewilligt worden. Hauptsächlich solle damit Hausrat ersetzt werden. „Es werden zum Teil aber auch bauliche Maßnahmen mit aufgeführt“, so der Sprecher.

Laut einer ersten Zwischenbilanz aus dem Umweltministerium waren bis zum Ende der vergangenen Woche Bewilligungsbescheide in Höhe von rund 55 000 Euro erteilt worden. Viele weitere Anträge werden noch erwartet. Für die kommunale Infrastruktur müsse mit einem hohen Schadensaufkommen gerechnet werden. Das Land hat zunächst 50 Millionen Euro für die Hochwasserhilfe bereitgestellt. dpa