Braunschweig. Knapp 140 000 Euro kamen bei der Spendenaktion „Das Goldene Herz“ zusammen. Am Ende des Monats soll das Geld verteilt werden.

Unser Leser Klaus Römer aus Wolfsburg fragt:

Wie werden die Spenden verwendet, die im Rahmen der Aktion „Goldenes Herz“ zur Hochwasserhilfe an ihre Zeitung gegangen sind?

Die Antwort recherchierten Friederike Noske und Anna Waiblinger

Nach tagelangen Regenfällen hat das Hochwasser im Juli in unserer Region große Schäden angerichtet. Besonders hart traf es unter anderem Wolfenbüttel, Goslar und Bad Harzburg. Zahlreiche Häuser liefen voll Wasser, Straßen waren unpassierbar, zeitweise musste sogar Katastrophenalarm ausgelöst werden.

Das goldene Herz breit

Ende Juli wurde deshalb eine gemeinsame Spendenaktion ins Leben gerufen und ein Betrag von 135 670 Euro gesammelt.

Unser Leser fragt nun, auf welchem Weg das Geld zu den Empfängern kommt. Im Telefonat mit unserer Zeitung erzählt Klaus Römer, dass er viele Jahre in Schöppenstedt im Kreis Wolfenbüttel gewohnt habe. „Ich fühle mich der Region sehr verbunden und wollte deswegen unbedingt etwas tun“, sagt er. Die Spendenaktion erschien ihm als ein guter Weg.

Wer bekommt Spendengeld?

Etwa 1227 Haushalte und 4120 Menschen im Kreis Wolfenbüttel sind von den Hochwasserschäden betroffen, so Andree Wilhelm, Sprecher des Landkreises. Das Geld, das durch die Spendenaktion eingenommen wurde, soll für Schäden und sonstige Kosten eingesetzt werden, die im Zusammenhang mit dem Hochwasser entstanden sind. Dazu gehören die Bestellung eines Containers, eines Trockners oder die Reparatur der Waschmaschine. Kosten für Gebäudeschäden sind jedoch nicht in den Spenden inbegriffen – dafür gibt es weitere Landesfördermittel. Die Spenden sollen nur jenen Haushalten zugutekommen, die noch kein Fördergeld vom Land bekommen haben, so Wilhelm.

Wie kann man Spenden beantragen?

Der Kreis Wolfenbüttel nimmt ab sofort Antragsformulare für Spenden entgegen. Das Formular ist auf der Internetseite des Landkreises zu finden. Die Anträge können bis Freitag, 22. September, per Post oder eingescannt per E-Mail an den Kreis geschickt werden. Der wird dann überprüfen, ob der Antragsteller auch im Flutgebiet wohnt oder, ob das Land schon Fördergelder gezahlt hat. Danach wird entschieden, wer wie viel Geld bekommt.

Wann wird das Geld ausgezahlt?

Bis Mittwoch, 27. September, will der Landkreis alle Anträge auswerten und über eine Spendenförderung entscheiden. Ab Donnerstag, 28. September, soll der Paritätische Wohlfahrtsverband anfangen können, die knapp 140 000 Euro gleichmäßig an die Antragsteller auszuzahlen. Bis Ende des Monats sollen dann das Geld verteilt sein.

Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge dankte allen Spendern: „Die vielen Spenden zeigen, dass es ein großes Gemeinschaftsgefühl in unserer Region gibt. Dass die Menschen in Notzeiten füreinander einstehen, zeigt die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit ihren Mitmenschen.“