Brüssel. Großbritannien soll nach dem Willen der verbleibenden EU-Staaten auch nach dem Austritt ein „enger Partner“ bleiben.

„Wir bedauern, dass das Vereinigte Königreich die Europäische Union verlassen wird, aber wir sind bereit für das Verfahren, dem wir nun werden folgen müssen“, erklärten die 27 Staats- und Regierungschefs am Mittwoch in Brüssel in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie wollten geschlossen handeln und ihre gemeinsamen Interessen verteidigen. „Unsere oberste Priorität wird sein, die Unsicherheit zu minimieren, die durch die Entscheidung des Vereinigten Königreichs für unsere Bürger, Unternehmen und Mitgliedstaaten entstanden ist“, hieß es weiter.

Die anderen EU-Staaten müssen sich nun auf Leitlinien für die Austrittsgespräche verständigen, Vorschläge dafür wollte EU-Ratspräsident Donald Tusk in Kürze an die Hauptstädte schicken. Für den 29. April ist ein Sondergipfel geplant. „Wir vermissen euch jetzt schon. Danke und auf Wiedersehen“, sagt Tusk in seiner Stellungnahme, nachdem er den Brexit-Antrag Großbritanniens entgegengenommen hat.

Großbritannien und die EU sollten nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) enge Partner bleiben. So werde man gemeinsame Fragen wie den Klimawandel und die Folgen der Digitalisierung angehen. „Für Deutschland ist es klare Richtschnur für die Verhandlungen, dass das Europa der 27 beieinanderbleibt“, erklärte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin. „Wir brauchen einander“, sagte der Minister. „Lasst uns Freunde bleiben!“ Der EU-Chefunterhändler Michel Barnier erwartet bei den Brexit-Verhandlungen komplizierte Gespräche: „Heute ist Tag eins einer sehr schwierigen Wegstrecke.“ red