Braunschweig. Glücksspiele können genauso gefährlich werden wie Drogen oder Alkohol. Wer süchtig ist, braucht eine professionelle Beratung oder Therapie.

Unser Leser, der sich auf unseren Facebook-Seiten Malte Küpker nennt, fragt:

Wie wird man von Glücksspiel süchtig? Es werden doch nur körpereigene Hormone produziert.

Die Antwort recherchierte Geraldine Oetken

Der Körper kann von seinen eigenen Glückshormonen süchtig werden. „Glücksspiele machen süchtig, genauso wie andere Süchte“, beantwortet Katja Bosse vom Lukas-Werk aus Goslar die Frage unseres Lesers. Sie ist eine von vier Beraterinnen aus unserer Region, die sich auf Glücksspielsucht spezialisiert haben. Dopamin und Adrenalin würden beim Spiel am Automaten im Gehirn ausgeschüttet. „Und zwar innerhalb von Sekunden“, sagt Bosse. Diese Glückshormone wirkten schneller. Andere glücksversprechenden chemischen Substanzen bräuchten da länger, um erst ins Gehirn zu gelangen.

„Am Anfang einer Spieler-Karriere steht oft ein großer Gewinn“, erklärt ihre Kollegin Renate Duschanek aus Braunschweig. Wie bei Sex- oder Sportsüchten hetze der Spieler dem Kick hinterher. Er spiele mehr und mehr, bis er in der Automatenwelt, im Wettbüro oder online versinke. „Es muss auch immer mehr investiert werden, um größere Gewinne und damit den Kick zu erzielen“, sagt Bosse. Damit verlaufe die Sucht wie bei Alkohol oder Drogen.

BERATUNGSSTELLEN

Hilfe gibt es für Glücksspielsüchtige und Angehörige mit Beratungen in Braunschweig und Goslar beim Lukas-Werk, in Salzgitter beim Paritätischen und in Wolfsburg bei der Jugend- und Drogenberatung.