Berlin. Model Eva Padberg und DJ Niklas Worgt sind seit der Jugend ein Paar. Ein Gespräch über ihre Liebe – und ihr neues gemeinsames Album.

Eva Padberg (37) und Niklas Worgt (39) sind seit 21 Jahren zusammen, davon zehn Jahre verheiratet. Das Model und der DJ sind nicht nur ein Liebespaar, sondern machen als Dapayk & Padberg auch Musik. Ihr Album „Harbour“ bricht mit dem für sie typischen Techno-Sound, klingt eher nach Wohlfühl-Electronic. Ein Gespräch über das Tanzengehen, Berühmt sein und Konflikte im Alltag.

Sie sind seit 21 Jahren ein Paar. Was ist Ihr Liebesgeheimnis?

Eva Padberg: Die Hunde. (Sie streichelt die beiden Jack Russel Terrier Hilde und Bärbel, die neben ihr auf dem Sofa liegen.)

Niklas Worgt: Humor.

Padberg: Was deine Oma mal gesagt hat: „Niemals mit einem ungeklärten Streit ins Bett gehen.“

Worgt: Komischerweise halten wir das auch durch. Wobei wir uns die ersten zehn Jahre nahezu nicht gestritten haben, das kam erst in der zweiten Hälfte.

Wieso streiten Sie jetzt mehr?

Padberg: Vielleicht, weil ich jetzt mehr da bin. Damals hatten wir eher eine Fernbeziehung.

Worgt: Jetzt haben wir viel mehr Alltag, und daher kommt nun auch die Zahnpastatube auf den Tisch.

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    Gehen Sie noch tanzen?

    Padberg: Nicht so wirklich.

    Wie heißt es immer: Früher gingen wir alle noch feiern, heute …

    Padberg: … gehen wir arbeiten (lacht). Im Sommer waren wir beim Sacred-Ground-Festival, weil das gleich in der Nähe unseres Sommerhäuschens in der Uckermark war. Das war zum ersten Mal, dass wir einfach nur da waren. Nicht, um zu arbeiten, sondern einfach nur, um zuzuhören.

    Gibt’s auch mal Streit um Musik?

    Worgt: Wir haben einen gemeinsamen Nenner, aber es gibt bei mir auch extremere Sachen. Die zwar großartig gemacht sind, aber anstrengend zu hören sind, wie „Flying Lotus“.

    Padberg: Das nervt mich und macht mich regelrecht aggressiv. Der gemeinsame Nenner ist aber zum Glück größer. Niklas entdeckt auch viele Sachen, er ist ein Trüffelschwein.

    Wie funktioniert Ihre Zusammenarbeit?

    Worgt: Dieses Mal waren wir in der Provence, in einem Haus in den Weinbergen. Zuerst ist man eine Woche raus, aber dann merkte man, es kribbelt schon, und man muss was machen.

    Padberg: Also bei ihm.

    Worgt: Da ist man so entspannt und runtergefahren, dass einem viel einfällt. Wir sammeln Schnipsel, die eine Stimmung haben, dann schauen wir bei einem Wein, was uns davon ergreift.

    Niklas muss Sie nie drängen, anzufangen, obwohl Sie noch in der Sonne liegen wollen?

    Padberg: Das gibt es schon.

    Worgt: Wenn ich merke, dass sie keine Lust hat, dann ist das aber okay.

    Padberg: Er ist sehr geduldig mit mir. Unter Druck bringt es ja auch nichts, das ist wie Hausaufgaben. Es soll ja aus einer Stimmung heraus passieren, wo man wirklich Lust darauf hat. Manchmal muss ich mich aber auch zwingen, dann ist der kreative Prozess mit Schmerz und Qual verbunden.

    Was empfinden Sie, wenn Sie als Anhängsel eines berühmten DJs gesehen werden?

    Padberg: Stolz. Ich bin das auch sehr gerne. Gerade hat er eine kleine Tour in Japan gespielt. Er ist der Star, wird nach Autogrammen gefragt, und ich mache dann die Fotos. Ich kümmere mich darum, dass ein Taxi da ist, checke im Hotel ein. Ich spiele gern die Tourmanagerin (lacht).

    Kommen Sie mit dem „Mann von …“ genauso gut klar?

    Worgt: Andersrum ist das was anderes, da ist das Gefälle größer. Die Mode ist oberflächlicher als die familiäre Clubwelt. Dieses ganze „Foto hier und Foto da“ kann ich bis zum gewissen Punkt ertragen, aber die Gier nach Homestories, privaten Geschichten ist zu eklig. Auch das permanente Auseinandergerissenwerden ist nicht schön.

    Padberg: Auf dem öffentlichen Parkett der deutschen Promis wird erwartet, dass man als Partner zur Verfügung steht, aber wenn man nicht vonnöten ist, dann darf man auf dem roten Teppich gerne auch zur Seite treten. Das ist keine Art und Weise, mit Leuten umzugehen. Im Club trifft man sich auf Augenhöhe, auf dem roten Teppich ist es hingegen oft respektlos, wie Partner von Promis behandelt werden, nur weil ihr Gesicht nicht so bekannt ist.

    Worgt: Und ich habe ja die Wahl: Ich stehe ihr gerne mit Rat und Tat zur Seite, aber mitgehen muss ich nicht.