Los Angeles. Die 25-Jährige holt bei den MTV Video Awards gleich vier Preise. Kanye West kündigt an, dass er US-Präsident werden möchte.

Taylor Swift (25) holte sich gleich vier Preise ab.
Taylor Swift (25) holte sich gleich vier Preise ab. © dpa

So strahlen kann nur Taylor Swift, und die 25-Jährige hatte auch allen Grund dazu: Mit vier Mondmännern war die einstige Countrysängerin beim einstigen Musiksender MTV die große Gewinnerin bei den MTV Video Awards in Los Angeles. Und trotzdem: Tagesgespräch wird wohl jemand anderes sein.

Nicki Minaj: manchmal zickig, aber immerhin ein flotter Hingucker.
Nicki Minaj: manchmal zickig, aber immerhin ein flotter Hingucker.

Zehnmal war Swift nominiert, viermal gewann sie. Zweimal für „Blank Space“ und zweimal für „Bad Blood“. Letzteres bekam auch den Preis in der wichtigsten Kategorie als „Bestes Video des Jahres“. In dem martialischen Filmchen spielen Stars wie Jessica Alba, Mariska Hargitay, Karlie Kloss, Ellen Pompeo und Cindy Crawford mit. Es wurde bislang etwa eine halbe Milliarde Mal angeschaut. Das ist nicht Rekord, aber das Video ist auch erst drei Monate alt – und Swift derzeit unbestritten die Königin von Pop und Musikvideo.

Britney Spears fehlt bei kaum einer Party.
Britney Spears fehlt bei kaum einer Party.

Das Video war im Mai allein in den ersten 24 Stunden 20,7 Millionen Mal angeklickt worden. Damit wurde der Rekord von Nicki Minajs „Anaconda“ gebrochen – Minaj hatte Swift später auf Twitter heftig angegriffen. Ein inszenierter Streit? Jedenfalls traten die beiden bei den Awards gemeinsam auf und umarmten sich.

Immer schön auffallen und viel Haut zeigen: Miley Cyrus.
Immer schön auffallen und viel Haut zeigen: Miley Cyrus.

Dafür legte sich Minaj mit Moderatorin Miley Cyrus an – bei ihrer Dankesrede, nachdem sie einen Preis für „Anaconda“ als bestes Hip-Hop-Video gewonnen hatte. „Nun zurück zu diesem Miststück, das neulich in der Presse viel über mich zu sagen hatte“, sagte Minaj und deutete auf Cyrus. Die hatte sich kürzlich in der „New York Times“ zum Twitter-Streit mit Swift geäußert und Minaj als „nicht sonderlich nett“ bezeichnet.

Will US-Präsident werden: Kanye West mit Ehefrau Kim Kardashian.
Will US-Präsident werden: Kanye West mit Ehefrau Kim Kardashian.

Derweil wurden Cyrus‘ Kostüme von Minute zu Minute knapper. Legendär ist nach wie vor ihr „Twerking“, das übertrieben reizvolle Wackeln mit dem Po, bei der Preisverleihung vor zwei Jahren. „Ich habe schon so ziemlich alles auf dieser Bühne gemacht. Nur nichts, was mich zur Moderation qualifiziert, aber hier bin ich jetzt“, sagte sie. MTV könne ihr nur aus einem Grund den Job gegeben haben: „Die haben das als einzige Chance gesehen, mich von einem Auftritt abzuhalten.“

Justin Bieber – an diesem Abend blieb er skandalfrei.
Justin Bieber – an diesem Abend blieb er skandalfrei.

Für seltsame Blicke und Schulterzucken sorgte ein anderer, der einen Preis außer Konkurrenz bekam: Kanye West erhielt den „Michael Jackson Video Vanguard Award“. Zuerst sagte er gar nichts. Dann stammelte er zwölf Minuten vor sich hin und wechselte von einem Thema zum anderen. Über Kindeserziehung, Philosophie und „die Wahrheit“ sprach er, über Künstler, Selbstbewusstsein und seinen Großvater.

Und dann der große Hammer: „Ihr ahnt es, ich habe mich entschieden: Ich werde im Jahr 2020 als Präsident der Vereinigten Staaten kandidieren.“

Alles ein Spaß? Zumindest enterten seine Fans den Eintrag über West bei Wikipedia und pflasterten ihn mit „Kanye for President“ voll. Mitten im Artikel stand „Kanye muss 2016 schon kandidieren. Wir brauchen vorher keinen Rassisten als Präsidenten.“ Die Einträge verschwanden erst nach zwei Stunden von der Seite.

Stand der 38-Jährige unter Drogen? Vermutlich ja, denn er sagte selbst: „Ihr fragt Euch jetzt vielleicht: Hat er was geraucht vor dem Auftritt? Die Antwort ist: Ja, ich habe mir eine gedreht, um ein bisschen Spannung abzubauen.“ Und Moderatorin Cyrus sagte nach dem seltsamen Auftritt grinsend: „Wow, jetzt wissen wir, wie Kanye drauf ist, wenn er Gras geraucht hat.“ dpa