New York. Netflix, Watchever und Co. könnten künftig schneller Kinofilme zeigen. Derzeit wird über einen Deal verhandelt. Kinos blockieren noch.

Hollywood bereitet laut einem Zeitungsbericht einen Tabubruch vor: Filme könnten demnächst schon weniger als 45 Tage nach dem Kinostart auf Abruf für Zuhause verfügbar sein.

Der Preis für „Premium-Video-on-Demand“ könnte allerdings bei 30 bis 50 Dollar liegen, schrieb das „Wall Street Journal“ am Montag. Mit einem Start sei Ende des Jahres zu rechnen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Die Studios und die amerikanischen Kinobetreiber versuchten gerade, einen Kompromiss auszuhandeln.

Kinos sperren sich noch

Aktuell vergehen mehrere Monate, bis ein Film aus dem Kino auf die kleinen Bildschirme kommt. Die Kinos sperren sich gegen einen Verkürzung dieser Zeit, weil sie einen Rückgang der Besucherzahlen befürchten, und drohten auch schon mit einem Boykott von Filmen, wenn sie aus ihrer Sicht zu schnell auf Video herauskommen. Ihnen werde derzeit als Ausgleich eine Beteiligung an den Erlösen aus dem künftigen Streaming-Geschäft angeboten, schrieb die Zeitung.

Die Studios seien zugleich noch uneins darüber, wie kurz das Exklusivitäts-Fenster für die Kinos sein soll. Sony sei dafür, Filme schon zehn Tage nach dem Kinostart über das Internet verfügbar zu machen, hieß es. Andere Studios hielten 17 Tage oder 30 bis 45 Tage für angemessener.

Berühmte Filme – und ihre Remakes

Disney hat gleich mehrere seiner Zeichentrickfilme mit realen Schauspielern neuverfilmt. Auch andere Klassiker wurden überarbeitet. So zum Beispiel „Die glorreichen Sieben“. In der Originalversion von 1960 spielten unter anderem Steve McQueen (li.), Horst Buchholz (vierter v. li.) und Charles Bronson (re.) mit.
Disney hat gleich mehrere seiner Zeichentrickfilme mit realen Schauspielern neuverfilmt. Auch andere Klassiker wurden überarbeitet. So zum Beispiel „Die glorreichen Sieben“. In der Originalversion von 1960 spielten unter anderem Steve McQueen (li.), Horst Buchholz (vierter v. li.) und Charles Bronson (re.) mit. © imago/United Archives | imago stock&people
In der Version von 2016 mit dabei (v. li.): Byung-hun Lee, Ethan Hawke, Manuel Garcia-Rulfo, Denzel Washington, Chris Pratt, Vincent D’Onofrio und Martin Sensmeier.
In der Version von 2016 mit dabei (v. li.): Byung-hun Lee, Ethan Hawke, Manuel Garcia-Rulfo, Denzel Washington, Chris Pratt, Vincent D’Onofrio und Martin Sensmeier. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Charlton Heston spielte 1959 den adeligen Judah Ben-Hur, der versehentlich versklavt wird und sich dann zurückkämpft.
Charlton Heston spielte 1959 den adeligen Judah Ben-Hur, der versehentlich versklavt wird und sich dann zurückkämpft. © imago stock&people | imago stock&people
Im Jahr 2016 wird Ben-Hur von Jack Huston verkörpert.
Im Jahr 2016 wird Ben-Hur von Jack Huston verkörpert. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Das Dschungelbuch aus dem Jahr 1967 als Zeichentrickfilm mit vielen Musical-Elementen. Im Original wurde der Junge Mowgli von Brucer Reiterhman gesprochen.
Das Dschungelbuch aus dem Jahr 1967 als Zeichentrickfilm mit vielen Musical-Elementen. Im Original wurde der Junge Mowgli von Brucer Reiterhman gesprochen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Im Jahr 2016 wird Mowgli nicht als Zeichentrickfigur, sondern als reale Person gezeigt – und zwar von Neel Sethi (li.). Ben Kingsley (re.) leiht dem computeranimierten Panther Baghira seine Stimme.
Im Jahr 2016 wird Mowgli nicht als Zeichentrickfigur, sondern als reale Person gezeigt – und zwar von Neel Sethi (li.). Ben Kingsley (re.) leiht dem computeranimierten Panther Baghira seine Stimme. © Getty Images | Anthony Harvey
„Es“: Die Fernseh-Verfilmung des Horror-Romans von Stephen King stammt aus dem Jahr 1990. Der britische Schauspieler Tim Curry verkörperte den Clown des Grauens Pennywise und terrorisierte eine Kleinstadt.
„Es“: Die Fernseh-Verfilmung des Horror-Romans von Stephen King stammt aus dem Jahr 1990. Der britische Schauspieler Tim Curry verkörperte den Clown des Grauens Pennywise und terrorisierte eine Kleinstadt. © imago/United Archives | imago stock&people
Über zwanzig Jahre später ist „Es“ ist wieder da: Die Neuverfilmung des Clownhorrors hatte im September 2017 deutsche Kinopremiere. In der Hauptrolle spielt der schwedische Schauspieler Bill Skarsgård („Die Bestimmung – Allegiant“, Serie „Hemlock Grove“) den bösen Clown Pennywise.
Über zwanzig Jahre später ist „Es“ ist wieder da: Die Neuverfilmung des Clownhorrors hatte im September 2017 deutsche Kinopremiere. In der Hauptrolle spielt der schwedische Schauspieler Bill Skarsgård („Die Bestimmung – Allegiant“, Serie „Hemlock Grove“) den bösen Clown Pennywise. © Courtesy of Warner Bros. Entertainment Inc. | Courtesy of Warner Bros. Enterta
„Die Schöne und das Biest“ als Disney-Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1991 begeisterte Groß und Klein. Die Liebesgeschichte um die schöne Belle und den verzauberten Prinzen Adam, das Biest, wurde mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit zwei Oscars und sieben Golden Globes. Das Märchen basiert auf dem gleichnamigen französischen Volksmärchen „La belle et la bête“.
„Die Schöne und das Biest“ als Disney-Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1991 begeisterte Groß und Klein. Die Liebesgeschichte um die schöne Belle und den verzauberten Prinzen Adam, das Biest, wurde mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit zwei Oscars und sieben Golden Globes. Das Märchen basiert auf dem gleichnamigen französischen Volksmärchen „La belle et la bête“. © Disney Channel | Disney Channel
Im Jahr 2017 gleiten Emma Watson als Belle und Dan Stevens als Biest über das Parkett. „Twilight“-Regisseur Bill Condon hat die Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Die Schöne und das Biest“  behutsam und fantasievoll modernisiert. Watson, die allwissende Hermine aus „Harry Potter“, verkörpert eine Disney-Prinzessin wie aus dem Bilderbuch.
Im Jahr 2017 gleiten Emma Watson als Belle und Dan Stevens als Biest über das Parkett. „Twilight“-Regisseur Bill Condon hat die Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Die Schöne und das Biest“ behutsam und fantasievoll modernisiert. Watson, die allwissende Hermine aus „Harry Potter“, verkörpert eine Disney-Prinzessin wie aus dem Bilderbuch. © 2016 Disney Enterprises | 2016 Disney Enterprises
„James Bond – Feuerball“ aus dem Jahr 1965 mit Sean Connery als Geheimagent 007 und Claudine Auger als Bond-Girl.
„James Bond – Feuerball“ aus dem Jahr 1965 mit Sean Connery als Geheimagent 007 und Claudine Auger als Bond-Girl. © imago stock&people | imago stock&people
1983 kam der gleiche Filmstoff unter einer anderen Filmproduktion und mit verändertem Cast in die Kinos. Unter dem Titel „Sag niemals nie“ war unter anderem Kim Basinger an der Seite von Sean Connery zu sehen. Den Bösewicht spielte Klaus Marie Brandauer.
1983 kam der gleiche Filmstoff unter einer anderen Filmproduktion und mit verändertem Cast in die Kinos. Unter dem Titel „Sag niemals nie“ war unter anderem Kim Basinger an der Seite von Sean Connery zu sehen. Den Bösewicht spielte Klaus Marie Brandauer. © imago stock&people | imago stock&people
„Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben“ aus dem Jahr 1990. Der Nahtod-Thriller war mit Julia Roberts, Kevin Bacon (r.) und Kiefer Sutherland (liegend) als Medizinstudenten hochkarätig besetzt.
„Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben“ aus dem Jahr 1990. Der Nahtod-Thriller war mit Julia Roberts, Kevin Bacon (r.) und Kiefer Sutherland (liegend) als Medizinstudenten hochkarätig besetzt. © imago | TBM
27 Jahre später kommt das Remake in die Kinos – mit Ellen Page und James Norton.
27 Jahre später kommt das Remake in die Kinos – mit Ellen Page und James Norton. © imago/ZUMA Press | Columbia Pictures
In der Neuauflage wirkt auch Kiefer Sutherland wieder mit und übernimmt die Rolle des Dr. Barry Wolfson.
In der Neuauflage wirkt auch Kiefer Sutherland wieder mit und übernimmt die Rolle des Dr. Barry Wolfson. © imago/ZUMA Press | Columbia Pictures
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Die Filmbranche steht aktuell unter noch stärkerem Druck als früher, weil die Menschen mit Eigenproduktionen von Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon noch mehr Auswahl bei der Unterhaltung haben. Damit sinkt auch das Bedürfnis der Zuschauer, einen Kinofilm Monate nach dem Debüt auf der großen Leinwand noch sehen zu wollen. (dpa)