Honigrausch und Eigenblut: Joko und Klaas wieder im Duell
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Von Theresa Martus
Berlin. Joko und Klaas sind wiedervereint: Bei einer neuen Ausgabe „Duell um die Welt“ drehen die beiden ordentlich an der Eskalationsspirale.
So richtig viel Zeit, die beiden zu vermissen, hatten die Zuschauer ja nicht. Vor gerade einmal drei Monaten präsentierten Klaas Heufer-Umlauf (33) und Joko Winterscheidt (38) zum letzten Mal „Circus Halligalli“, jetzt holt ProSieben die beiden schon wieder auf die Bildschirme. Nach fast zwei Jahren ohne neue „Duell um die Welt“-Folgen lieferten sich die beiden am Samstagabend live ein neues Battle um den Titel des Weltmeisters. Das waren die Highlights.
Bestes neues Studio-Spiel: Blind-Boxen. Das ist genau das, wonach es sich anhört, nämlich ein Boxkampf zwischen Joko und Klaas, bei dem die beiden nichts sehen können. Dafür sorgen zwei gigantische Papp-Versionen ihrer Köpfe, die ihnen übergestülpt wurden. Zum Ausgleich gab’s ein paar quietschende Gummihühner unter die Schuhe als „akustische Signale“, damit der Gegner auch zu finden ist. Dass man sich auch anders behelfen kann, zeigte Klaas mit dem Einsatz der Helikopter-Technik: Einfach beide Arme ausstrecken und im Kreis drehen, so trifft man den Gegner früher oder später auch.
Bestes altes Studio-Spiel: Schnappalot. Simples, aber effektives Konzept: Eine Box geht auf, ein – irgendwie unangenehmes – Objekt wird in die Luft geschleudert und die Duellanten müssen es fangen. Dieses Mal wurden die Geschosse per Facebook-Abstimmung vom Publikum ausgewählt, unter anderem ein Bündel Brennnesseln, ein alter Fisch und ein Messer. Berechtigte Frage von Moderatorin Jeannine Michaelsen: „Sagen Sie mal zuhause, sind Sie irre?“
Krasseste Aufgabe: Hatte eindeutig Joko in Hongkong, da waren sich auch die Menschen einig, die zur Sendung twitterten. Dabei ließ sich das ganz harmlos an. Joko bekam in ein Gericht vorgesetzt, das er erkennen und in einem Restaurant nachkochen sollte. Kein Problem für den 38-Jährigen: Was er da aß und kochen sollte, identifizierte er zweifelsfrei als Blutwurst. Die Zutaten waren schnell besorgt – bis auf das Blut. Kein Problem, erfuhr Joko, da solle er ja ohnehin sein eigenes nehmen. Bitte was?
Tatsächlich ist das Restaurant, in dem er kochen sollte, auf Blutwurst mit dem eigenen Blut der Gäste spezialisiert. Einigen Blutwurst-Fans leistete Joko bei ihrem Essen Gesellschaft – und entschied sich dann, dass er lieber den Punkt verliert, als diese Blutwurst zuzubereiten. Auf Twitter sorgte die Aufgabe für Diskussionen: Die Meinungen reichten von „Widerliche Aufgabe, gut, dass Joko das nicht gemacht hat“ bis „Auch nicht anders als Tierblut“.
Bester Länder-Einspieler: Der aus Nepal. In den Bergen des Himalayas mussten Joko und Klaas zusammenarbeiten, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Da hing zunächst Klaas dutzende Meter über einem Abgrund, um an den halluzinogenen Honig einer seltenen Bienenart zu kommen. Für Joko gab es diesen dann aufs Frühstücksbrot, anschließend sollten die beiden dann eine Doku über Nepal drehen. In der ging es dann sehr viel um Hühner – weil die für selbstversorgende Bergdörfer im Himalaya wichtig sind, aber vor allem, weil Joko sehr, sehr high war und über wenig anderes sprechen wollte. Großes Kino.
Der Werdegang von Joko und Klaas
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Bester Gastauftritt: Keine leichte Entscheidung, denn „Duell um die Welt“ liefert viele Gaststars. Da heißt Ex-Bloodhound-Gang-Bassist Evil Jared Klaas in Las Vegas willkommen, da mischen sich Nationalspieler Toni Kroos und Sänger und Schauspieler Jared Leto mit Lobeshymnen in die Punktevergabe des Publikums ein. Aber am Ende ist klar: Den charmantesten Gastauftritt – im Einspieler und live in der Sendung – hatten Jokos neue Freunde aus Polen, Jannek und Wojciech. Die hatten mit ihm in einem Abrisshaus in Polen gefeiert und brachten auch bei ihrem Überraschungsauftritt im Studio jede Menge gute Laune mit.
Erwartbare Nebenwirkung: Extremes Fernweh. Egal ob an den Steinhängen des Ätna, die Klaas mit Skiern bewältigen soll, oder im Bergdschungel Nepals: Während die Jungs am Boden fluchen und schwitzen, liefern die Kameradrohnen wunderschöne Landschaftsbilder aus der Luft. Wer sichergehen will, dass er nicht spontan in der Werbepause einen Flug bucht, versteckt besser die Kreditkarte.
Frage des Abends: „Was würde Stefan Raab tun?“ So geäußert von Klaas beim Rollkoffer-Boule. Die Antwort lautet natürlich: Die Sache mit dem Ernst behandeln, der ihr gebührt, und alles daransetzen, dieses Spiel zu gewinnen. Und so richtete Klaas die Rollen seines Köfferchens akribisch parallel aus, bevor er versuchte, ihn so nah wie möglich an das Ziel – eine Weltkugel – zu rollen. Hat offenbar auch geholfen, der Punkt fürs Rollkoffer-Boule ging an Klaas.
Fazit: Auch wenn die beiden eigene Projekte am Start haben und Klaas mit „Ein Mann, eine Wahl“ sich sogar in die Politikberichterstattung vorwagt: Der Abend hat bewiesen, dass sie immer noch hervorragend einfach albern sein können – und dabei sehr unterhaltsam.