Berlin. Die zweite Ausgabe von „Beginner gegen Gewinner“ überzeugte in vielerlei Hinsicht. Am Schluss lobte Joko Winterscheidt sich selbst.

  • Die zweite Ausgabe von „Beginner gegen Gewinner“ überzeugte in vielerlei Hinsicht
  • Am Schluss lobte Joko Winterscheidt sich selbst

Ein kleiner Hinweis für alle Deutschen, die ihren Weihnachtsurlaub in diesem Jahr in den Gefilden unserer österreichischen Mitmenschen verbringen: Es gibt keinen Grund zur Aufregung, wenn ein junger Mann mit Atze-Schröder-ähnlichem Schopf einen 13 Karton hohen Geschenk-Turm durch die Gegend bugsiert.

Falls dem 23-Jährigen beim Balancieren seiner Kisten der Pullover hochrutscht und ein Affen-Tattoo um seinen Bauchnabel herum aufblitzt – keine Panik, das muss sich niemand als späteren sachdienstlichen Hinweis für die Gendarmerie notieren. Der Bub ist nämlich kein Wahnsinniger und auch kein Bankräuber, der seine Beute heimschleppt. Sondern nur Alex, der Sieger der zweiten Folge von

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der 141.500 Euro kassiert und wahrscheinlich gerade einen Berg Präsente gekauft hat. Also alles halb so wild.

Mensch gegen Schwerkraft – was für ein Moment!

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(38) wohl nicht behaupten wird. Denn wer bislang dachte, 13 besagte Kisten erst aufeinanderzustapeln, um sie dann hochzuheben und wenige Meter entfernt auf einem Sockel abzusetzen, sei Pipifax, darf es an den kommenden Festtagen gerne selbst versuchen.

Mit atemloser Spannung verfolgen Moderator, die Geld-gebende Jury – Anni Friesinger-Postma (40), Mario Basler (48) und Clueso (37) – sowie Konkurrenz und Studiopublikum Alex’ Fingerspitzengefühl. Nach einer vierstündigen Show greift der 23-Jährige im Kampf „Mensch gegen Schwerkraft“ nach dem Vermögen. Was für ein Moment! Der wahrscheinlich beste der ganzen Show. Dabei hat das Finale mit dem eigentlichen Inhalt von „Beginner gegen Gewinner“ gar nichts zu tun.

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    Herausforderer wählen Handicap für Profi

    Das Prinzip – für alle, die die Premiere verpassten – sieht nämlich vor, dass sich ein sportlicher Grünschnabel gegen einen Profi durchzusetzen versucht. So bemüht sich beispielsweise Berufsfeuerwehrmann Robin, den Olympia-Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen, David Storl, abzuziehen. Damit die Herausforderer eine reelle Chance erhalten, dürfen sie sich ein Handicap für ihre Kontrahenten aussuchen: Storl muss schließlich eine 20-Kilo-Kugel stoßen, was kein Kinkerlitzchen darstellt, legt er sich doch normalerweise nur 7,8 Kilo an den Hals.

    Deutschland bester Badminton-Spieler Marc Zwiebler (33) findet sich in einer Ritterrüstung wieder, wobei Herausforderer Ben „der nötige Bumms im Schlag“ für den Sieg fehlt (Danke an Spiele-Kommentator Elmar Paulke für diese wertvolle Analyse). Karl Schulze, zweifacher Olympiasieger im Rudern, tritt unterdessen sein 1000-Meter-Rennen mit durchlöcherten Paddeln an – und triumphiert.

    Herausforderung für Profi-Sportler liefert Hochspannung

    Eben diese Herausforderung für die Sportler verspricht Hochspannung – und das hält der Wettbewerb an diesem Samstagabend allemal. Tatsächlich dürfte sich mancher Zuschauer vor dem Fernseher fragen, ob er angesichts der außergewöhnlichen Leistungen in Begeisterung ausbrechen oder gleich verzagen soll. Um es mit den Worten Joko Winterscheidts zu formulieren: „Es ist schon faszinierend, was man noch aus Sportlern herausholen kann.“

    Feine Sache sowieso, dass der Gastgeber Branchengrößen wie Radrennfahrerin Kristina Vogel (27, gegen die er selbst erfolglos in die Pedale steigt) und die Olympia-Zweite im Bogenschießen, Lisa Unruh (29), in seine Sendung bitten kann. Schade nur, dass Unruhs Gegnerin, die Berlinerin Marie (22), als einzige weibliche Kandidatin an den Start geht – zumal sie ihre Sache hervorragend meistert. Mehrere Male trifft sie mit dem Ungetüm von Bogen (19 Kilo Zuggewicht) ins Schwarze. Ein Glück, dass Unruh vor Schreck nicht von ihrem Handicap, dem Laufband, stürzt. Dann hätte sie zumindest auf die nicht verwendeten Gipsbeine der Basketballer Per Günther (29) und Karim Jallow (20) zurückgreifen können, die – durch ein Gummigurt miteinander verbunden – eine der wenigen Niederlagen des Abends kassieren.

    Schwimmer verliert die 100 Meter Freistil unter einer Kiste Bier

    Apropos: Mit einem enttäuschenden Ergebnis beendet auch der Schwimmer Marco Di Carli (32), ehemaliger Vize-Europameister, diese Folge von „Beginner gegen Gewinner“. In einem 100-Meter-Freistil-Rennen, in das er sich gezwungenermaßen mit einer Kiste Bier bepackt begibt, setzt sich nämlich ein gewisser Alex mit mehreren Körperlängen Vorsprung durch. Der, der später den Wetteinsatz der Jury einstreichen soll – und vielleicht schon heute auf große Geschenke-Tour geht.

    P.S.: Klitzekleines Präsent für Moderator

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    der sich in der Sendung selbst bejubelt, weil er „in der Nachbesprechung nie gelobt“ wird: So kann es mit „Beginner gegen Gewinner“ gerne weitergehen.