Berlin. The BossHoss bringen 2017 als Gastgeber frischen Wind in die Show „Sing meinen Song“. Sie setzen auf Bier und Barbecue statt Sekt.

Eigentlich wollten sich Sascha Vollmer und Alec Völkel von The BossHoss eine längere Auszeit gönnen. Doch dann kam das Angebot,

zu werden – und alle guten Vorsätze waren hinüber. „Da wir letztes Jahr miterleben durften, was für ein geiles Format das ist, konnten wir unmöglich nein sagen“, erläuterte Vollmer die Entscheidung für die Sendung.

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hat und wer ihr persönlicher „Angstgegner“ war, verrieten die beiden Musiker im Interview.

In den anderen Staffeln waren immer unbekanntere Künstler dabei, wie im letzten Jahr Seven. Hattet ihr Eure Finger mit im Spiel oder lag es am Konzept, dass dieses Mal nur bekannte Künstler dabei sind?

Sascha Vollmer: Es wurde nicht explizit von uns abgesegnet. Ich denke, es ist schon eine konzeptionelle Entscheidung gewesen. Nachdem in den ersten Staffeln immer ein Underdog dabei war, wollten sie eigentlich schon in der letzten Staffel diese Rolle nicht mehr bedienen. Deshalb war wohl klar, dass es in Staffel vier anders laufen soll und erfolgreiche Künstler auf Augenhöhe zusammenkommen und Songs tauschen werden. Alle sollten gleich sein.

Ihr habt ein paar Dinge verändert. Zum Beispiel gibt es jetzt für den besten Song des Abends keine Blume mehr, sondern eine Ukulele. Was ist sonst noch anders?

Mark Forster, Gentleman, Stefanie Kloß, The BossHoss, Lena Meyer-Landrut, Moses Pelham und Michael Patrick Kelly (v.l.) singen dieses Jahr bei „Sing meinen Song“.
Mark Forster, Gentleman, Stefanie Kloß, The BossHoss, Lena Meyer-Landrut, Moses Pelham und Michael Patrick Kelly (v.l.) singen dieses Jahr bei „Sing meinen Song“. © VOX / Markus Hertrich | VOX / Markus Hertrich

Alec Völkel: Grundsätzlich das Umfeld. Es ist zwar alles am selben Ort, aber das Gefühl wird ein anderes sein. Wenn Xavier als Gastgeber zu sich nach Hause einlädt, wird das anders aussehen und ein anderes Gefühl vermitteln, als wenn wir als BossHoss das tun. Wir wollten nicht das Gefühl vermitteln, dass Xavier hinter einem Vorhang steht und gleich hervorkommt. Der Kern der Sendung ist, wie er ist. Da wollten wir auch nicht ran. Aber wir wollten, dass es ein bisschen anders aussieht. Bei uns wird mehr Feuer brennen, bei uns gibt es eher ein Barbecue und ein Bier als ein Sektchen. Das ist am Ende das, was die Veränderung ausmacht.

Wie aufwendig waren die Vorbereitungen – vor allem jetzt als Gastgeber?

Vollmer: Es war schon viel. Im Herbst ging es los, vor Weihnachten waren die Demos fertig. Dann haben wir uns noch gesanglich aufgeteilt. Aber dann kam die Hauptaufgabe für uns: die Vorbereitung auf die Künstler selbst. Wir haben ihre Historie, ihre Dossiers genau studiert, um eine gewisse Grundlage für unsere Doppelmoderation zu schaffen.

Gab es im Vorfeld mit den Künstlern Gespräche darüber, ob bestimmte Dinge besser nicht zur Sprache kommen sollen?

Völkel: Nee, gar nicht. Letztendlich geht es im Format auch nicht darum, geheime Dinge auszupacken, sondern den anderen musikalisch zu präsentieren. Da muss man im Vorfeld nicht viel absprechen. Da geht es nur darum, abzusprechen, was dem anderen wichtig ist. Michael Patrick ging es beispielsweise darum, dass er nicht nur auf den Paddy von der Kelly Family reduziert wird. Wir haben genauso wenig Lust darauf, den ganzen Tag auf unsere Cowboyhüte reduziert zu werden.

Im letzten Jahr hattet ihr vor allem Respekt vor Annett Louisans Balladen. Gab es jetzt auch einen „Angstgegner“?

Völkel: Dieses Mal sind wir den Angstgegner direkt angegangen und haben uns von Silbermond eine knallharte Ballade mit einem ernsten Thema rausgesucht. Wir haben uns da schon gefragt, ob uns das als BossHoss überhaupt steht. Aber wir wollten uns beweisen, dass wir auch andere Töne anschlagen können.

„Sing meinen Song“: So emotional waren die Dreharbeiten wirklich

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    Was war der emotionalste Moment?

    Vollmer: Das war schon Gentlemans Auftritt mit „Shake away“ von Michael Patrick. Da hat man gemerkt, dass Micheal Patrick ziemlich viel zu knabbern hatte nach seinem Welterfolg und dem extremen Leben. Danach hatte er alles abgeschüttelt und ist ins Kloster gegangen. Eigentlich hatte er alles verarbeitet und dann trifft ihn dieser Song so sehr, dass er sich nicht mehr halten kann. Das war sehr cool.

    Gab es auch eine musikalische Überraschung?

    Völkel: Ich finde, dass dieses Mal jeder versucht hat, ganz verschiedene Facetten reinzubringen und ganz anders zu klingen, als man es erwartet. Wir wollten ja auch nicht sieben Mal die Songs in Country-Nummern verwandeln. Wir haben versucht, bei jedem Song eine völlig andere Facette von uns zu zeigen. Das war in dieser Staffel sehr erfrischend zu sehen, dass alle so kreativ da rangegangen sind.

    Ihr hattet schon einige TV-Projekte. Reizt euch da noch etwas?

    Völkel: Die Tagesschau in einer Doppelmoderation wäre mal etwas (lachen). Es ist nicht so, dass wir immer auf der Jagd sind nach neuen TV-Formaten, meistens haben die uns gefunden. „Sing meinen Song“ ist für uns gerade so präsent und so ein großes Ding, dass wir nicht wieder nach neuen Projekten suchen.

    Vollmer: Vor allem nicht in diesem Jahr. Was 2018 ist, müssen wir sehen. Vielleicht gibt es ja eine weitere Staffel mit uns als Gastgeber, aber das wissen wir noch nicht.

    Ihr hättet also Lust auf eine weitere Staffel?

    Völkel: Alles, was wir machen, machen wir, weil wir davon überzeugt sind. Jetzt lassen wir es aber erst mal ein wenig sacken und schauen auch mal, wie die Zuschauer das überhaupt finden.