Essen. In „Frag doch mal die Maus“ lebt Mediziner Eckart von Hirschhausen seinen Erklärdrang aus. Auch das ist ein Grund für seinen Erfolg.

Eckart von Hirschhausen wird wieder jemanden glücklich machen. Einem 14-jährigen Jungen mit Vorliebe für klangvolle Musik erfüllt der Moderator in seiner Sendung den größten Wunsch – einmal in Hamburgs Elbphilharmonie auf der Orgel zu spielen.

Nett sein, gute Laune verbreiten, und das alles mit Bildungsanspruch: So funktionieren alle Shows mit Eckart von Hirschhausen. Während die private Konkurrenz zeitgleich dem prolligen Castingjuror Dieter Bohlen (63) eine „Mega-Show“ widmet, geht von Hirschhausen in „Frag doch mal die Maus“ kuriosen Kinderfragen auf den Grund.

„Es ist eine der wenigen Shows, die man noch mit der ganzen Familie anschauen kann, ohne rot oder dümmer zu werden“, findet von Hirschhausen. „Das ist heutzutage schon etwas Besonderes.“

Eingeladen hat er den Schauspieler Axel Milberg (60), die Stand-up-Komikerin Lisa Feller (41) und den Sänger Clueso (37). Die Promis sollen etwa erraten, wie viele Runden Achterbahn man fahren muss, um frisch gewaschene Haare zu trocknen. Oder ob gestresste Hunde graue Haare bekommen.

Von Hirschhausen ist das Gegenstück zu Bohlen

Der 49-jährige Moderator, Zauberkünstler und Bestsellerautor wird wieder wohltemperiert durch die Drei-Stunden-Show führen und mit seinem Anzug und Einstecktüchlein das komplette Gegenteil zu einem Sprücheklopfer wie Bohlen verkörpern. Der Berliner hat es mit stets freundlich-kontrolliertem Auftreten und konsensfähigen Botschaften zu einem der gefragtesten Gesichter der Fernsehlandschaft gebracht.

Erst am Donnerstag moderierte er ebenfalls in der ARD „Hirschhausens Quiz des Menschen“, am kommenden Freitag zeigt 3sat sein Bühnenprogramm, und seine Bücher über das Glücklichsein sind Verkaufsschlager.

Eltern kamen als Flüchtlinge aus Estland

Hat von Hirschhausen keine Sorge, dass die Leute irgendwann genug haben? Nein, sagt der studierte Mediziner und verweist darauf, dass er etwa die Moderation der NDR-Talkshow bereits abgegeben hat. „Der Vorwurf der Omnipräsenz betrifft nicht mich, sondern die Leute, die auf ihrem Sofa ,omnipräsent‘ sind.“ Er sei „nicht schuld an ihrer Langeweile“.

Sieben Jahre ist es her, dass von Hirschhausen die Moderation von „Frag doch mal die Maus“ von seinem Vorgänger Jörg Pilawa (51) übernommen hat – die Sendung sei für ihn ein Glücksfall gewesen. Denn in ihr kann von Hirschhausen seinen Erklärdrang ausleben. Der Wissensdurst ist ihm in die Wiege gelegt worden. „Meine Eltern kamen als Flüchtlinge aus Estland nach Deutschland und wussten: Wenn du Heimat und Hab und Gut verlierst, bleiben dir zwei Dinge – Bildung und Bindung.“

Neues Format im Juni mit ernsten Themen

Nun will von Hirschhausen beweisen, dass er mehr kann als freundlich zu sein. Im Juni zeigt die ARD an drei Abenden, wie er einige Tage auf einer Kinderintensivstation, in der Psychiatrie und im Altenheim verbringt. Ernste Themen, es geht um Leben und Tod. Dann, verspricht Hirschhausen, „lernen mich die Zuschauer auch sehr viel persönlicher kennen“.

ARD, Samstag, 20. Mai, 20.15 Uhr