Berlin. TV-Moderatorin Dunja Hayali führt seit langem einen Kampf gegen rechte Hetze. Nun gab sie ein Interview – in einem rechten Wochenblatt.

„Sie können doch sicher auch verstehen, dass man als Journalist auch dahin geht, wo es weh tut?“, fragte die Fernseh-Journalistin und Moderatorin (ZDF-Morgenmagazin) Dunja Hayali am Donnerstag per Twitter in die Runde ihrer Follower. Es klang ein bisschen entschuldigend, aber auch gewohnt trotzig – so wie man Hayali kennt. Doch was war passiert?

Dunja Hayali (42), die bekannt ist für ihre offensive Auseinandersetzung mit rechter Hetze und Hass-Kommentaren im Internet und deren flammende Rede bei der Verleihung der Goldenen Kamera für ihr Engagement 2016 berühmt wurde, hatte ausgerechnet der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF) ein Interview gegeben. Unter der Überschrift „Wir müssen reden!“ ging es recht unaufgeregt um diese Themen, auch um Hayalis Rede.

Dunja Hayali twitterte das Interview als Titelgeschichte in der Zeitschrift selbst:

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„Wie kann man das nur unterstützen?“

Die Moderatorin sagt da etwa: „Man sollte auch einmal ‚in den Schuhen des anderen wandeln‘. Und das geht am besten, wenn man anderen persönlich begegnet, sich auch emotional für ihre Sicht öffnet – auch wenn ich mich eigentlich lieber auf Fakten konzentriere.“

Bei Twitter und auf Facebook löste das Interview schnell einen kontroversen Meinungsaustausch aus. „Es ist schade, wenn Journalisten keinen inneren Kompass besitzen“, postete einer bei Facebook. „Wie kann man als Journalist das und den unterstützen, der, in die Zukunft gesehen, kritischen, sachlichen Journalismus abschaffen will?“

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Hayali: Besser miteinander als übereinander reden

Andere zollten der Moderatorin dagegen Respekt für ihre Entscheidung. Eine Frau schrieb bei Twitter: „Dieser Schritt von Frau Hayali ist ihr wahrscheinlich auch nicht leicht gefallen, aber ich bin froh, dass es in unserem Land noch Menschen gibt, die das Gespräch suchen – auch mit Menschen, die eben nicht so ticken wie wir.“

Hayali selbst verteidigte am Donnerstag bei Facebook das Interview. Unter anderem schrieb sie: „Ja. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass miteinander reden besser ist als übereinander zu reden. Nein. Ich mache mich nicht mit der politischen Tendenz dieser Zeitung gemein, wenn ich mit der JF spreche.“

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