Berlin. Die Rundfunkanstalten erhöhen den Druck auf Beitragszahler: Wer nicht zahlt, bekommt bald womöglich Post von einem Inkassounternehmen.

ARD und ZDF erwägen, künftig Inkassobüros für das Eintreiben von Rundfunkbeiträgen einzusetzen. Das würde Behörden entlasten, die mit steigenden Vollstreckungsersuchen der Landesrundfunkanstalten überschüttet werden, berichtet der „Spiegel“.

„Zweck ist nicht ein breiter, pauschaler Einsatz von Inkassounternehmen“, zitiert das Magazin eine ARD-Sprecherin. Vielmehr gehe es darum, eine Klärung herbeizuführen, bevor es zu Zwangsmaßnahmen komme, beteuert sie. Allein im vergangenen Jahr gab es laut dem Bericht 1,4 Millionen säumige Rundfunkzahler, für die eine Zwangsvollstreckung beantragt wurde. Ein Jahr zuvor waren es nur etwas mehr als die Hälfte: 701.000.

Beitrag bleibt bei 17,50 Euro

Damit die Inkassounternehmen zum Zuge kommen können, müssten allerdings die Beitragssatzungen der Anstalten geändert werden: Bislang schreiben diese vor, dass der Beitrag von 17,50 Euro zunächst von Seiten der Behörde eingetrieben werden muss.

Am Freitag entschieden die Ministerpräsidenten der Länder indes den Beitrag nicht um 30 Cent zu senken, wie es die Expertenkommission KEF zuvor vorgeschlagen hatte. Lediglich Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt hatten sich für eine neuerliche Beitragssenkung ausgesprochen. Die Mehrheit der Länder-Chefs plädierte dafür, lieber Rücklagen zu bilden, um für künftige Kostensteigerungen gewappnet zu sein. (les/dpa)