Braunschweig. Unsere Kolumnistin hat die letzten Reste zusammengeklaubt und ein neues Gericht ausprobiert, das besser als Stampfkartoffeln klingt.

Es kommt oft nur auf den Namen an. Den sollte man sich genau überlegen, wenn man der Familie neue Gerichte kredenzen möchte. Nehmen wir Omas Steckrübeneintopf mit Wursteinlage. Esse ich persönlich richtig gern. Ein Heranwachsender hingegen verzieht vermutlich das Gesicht, wenn ihm das Gericht angeboten wird, und fasst den Löffel allenfalls mit spitzen Fingern an. Was aber, wenn wir den Eintopf etwas anders zubereiten und ihn „Cremiges Gemüsesüppchen mit gerösteten Weißbrotwürfeln und krossem Speck“ nennen? Ja, das würde so manchen Spross schon eher hinter der Spielkonsole hervorlocken. Ähnlich ging ich jüngst vor, als ich nicht viel mehr als schrumpelige Kartoffeln zu Hause hatte. Mit Salzkartoffeln oder Stampfkartoffeln hätte ich den Nachwuchs nur minder begeistern können. Also kochte ich Pellkartoffeln, verteilte sie auf dem Backblech und zerstieß sie sanft mit einem Trinkglas. Ich würzte den Stampf mit Salz und Pizza-Gewürz und streute den letzten Rest Raspelkäse aus dem Kühlschrank darüber. Dann buk das Ganze für ein paar Minuten – und heraus kamen goldbraune und duftende Ofenkartoffeln. Den Kindern sagte ich natürlich nicht, dass ich den letzten Rest aus unserer Vorratskammer zusammengepanscht hatte, sondern frohlockte: „Ich habe ein neues, angesagtes Gericht ausprobiert – es heißt Smashed Potatoes.“ Sieht lecker aus, sagten die Kinder unisono. Das wäre bei Stampfkartoffeln sicher nicht passiert.

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