Braunschweig. Unsere Kolumnistin schreibt über Nervenabrieb in der Wäsche

Diese „Ausgerechnet jetzt!“-Bärmelei schenken wir uns mal. Denn darüber zu jammern, dass die Waschmaschine ausgerechnet jetzt ihren Dienst unehrenhaft quittieren muss, ist dämlich. Wann, bitteschön, sollte es denn für eine Waschmaschine einen geeigneten Zeitpunkt geben, von jetzt auf gleich den Schleudergang einzustellen? Eben.

Also den Zorn erst mal schön auf Durchschnittsniveau runterregulieren, die Bedienungsanleitung suchen, die irgendein Vollhonk natürlich wieder nicht in die dafür vorgesehene Schublade zurückgelegt hat. Die zweite Wutwelle abebben lassen, die Bedienungsanleitung hinter der Waschmaschine finden und sich freuen, als habe man gerade ein reich befülltes Osternest entdeckt. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass der Fehlercode nicht Totalschaden bedeutet. Aber siehe da, das Glück ist mit den zuvor fröhlich die Bedienungsanleitung trocken geföhnt und die Seiten geglättet Habenden: Die Maschine muckelt, weil das Flusensieb verstopft ist.

Neben dem üblichen Wäscheabrieb klaube ich diese Fundstücke heraus: Schrauben. Alt, krumm, rostig. Erstaunlicherweise hält sich der Nervenabrieb bei der dritten Wutwelle in Grenzen. Der Junge hat mit seinen Kumpels seine WG renoviert. Neulich waren wir eingeladen. Ich sage: Top-Loft in New York gruftige Gartenlaube dagegen. Was sind da schon ein paar olle Schrauben in der Wäsche? Peanuts