Braunschweig. Entdecken Sie gemeinsam mit unserer Kolumnistin die Renaissance der Feinripp-Unterhose. Apropos: Wer ist Walter?

Da erklimmst du als ausgewiesene Männer-Versteherin das sechste Lebensjahrzehnt. Glaubst, die körpereigene Festplatte hätte bereits eine beachtliche Menge Daten gespeichert. Dass du einiges erlebt, gesehen oder zumindest gelesen hättest. Und plötzlich schnappst du eine vermeintliche Sensation auf, die für alle anderen ein alter Hut zu sein scheint. Denn: Karl-Heinz ist zurück. Wer??? Die klassische weiße Feinripp-Unterhose mit Eingriff (oder aufgenähter Attrappe im Nostalgie-Look). Weiß doch jeder. Außer mir!!! Bis jetzt!!!

Neulich erfahre ich also beim täglichen Studium der Sozialen Medien, dass bei Männern offenbar wieder knappe Unterhosen angesagt sind. Ein Slip-Comeback – sozusagen. Das war ja nicht immer so, schlüpfen ja auch viele in Boxershorts. Darum geht es aber auch gar nicht. Meinetwegen tragen Sie drunter, was Sie wollen, meine Herren.

Was aber bislang komplett an mir vorbeigerauscht war, ist die Tatsache, dass Herrenunterhosen Spitznamen tragen. Karl-Heinz hatten wir ja eben schon. Darf ich weiterhin vorstellen: Walter, der gemusterte Sportslip, Tobias, das entsprechende einfarbige Modell, Boris, der gemusterter Minislip ohne Eingriff, Niklas, die einfarbige Retro-Pant mit kurzem Bein, Stephan, das Pendant mit längerem Bein, Michael, die Boxershorts, Felix, die gewebte Variante, und Sven, der knappe Tanga. Was soll ich sagen: Man lernt nie aus.