„Vielleicht verzichte ich künftig hier und da mal freiwillig auf das Ding.“

Modisch bin ich ja ungefähr so barbarischen wie in kulinarischen Fragen. Oder auch einfach pragmatisch. Essen muss den Körper am Leben erhalten, Kleidung muss ihn wärmen und darin sollte ich transportieren können, was zum Leben sonst noch notwendig ist. Zur Hochzeit (ging übrigens gut und ich darf sie nun meine Frau nennen) konnte ich natürlich nicht in Cargoshorts erscheinen, sondern trug nebst Schiebermütze, Fliege, Hosenträgern und weißem Hemd eine Anzughose. So eine ohne Cargotaschen. De facto nicht nutzbar für irgendwas.

Den ganzen ohne Telefon unterwegs

Konsequenz: Ich hatte das Smartphone nicht am Mann, einen ganzen Tag nicht. Mein Bruder beaufsichtigte das Teil, ich hätte ihn danach fragen können, aber das war gar nicht nötig. Nachdem ich ungefähr 20 Mal wissen wollte, wie die Uhrzeit ist und in die leere Tasche gegriffen hatte, hatte ich mich dran gewöhnt, jemanden zu fragen. Aus irgendeinem Grund waren an dem Tag alle sehr zu Diensten. Am Nachmittag ein kurzer Schock, als ich meine Aktienkurse checkte. Und da hatte ich dann auf einmal auch keine Lust mehr. Vielleicht verzichte ich künftig hier und da mal freiwillig auf das Ding.

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