„Ich habe den Coolnessfaktor eines Langenscheidt- Wörterbuchs.“

Als wir jetzt nach Paris reisten, schrieb ich der Vermieterin im Vorfeld eine Mail, um die Details unserer Ankunft zu klären. „See you in a view days, best regards“, beendete ich die Mail. Der Sohn warf sich weg. Kringelte sich. „Unser Mutti is a very good english speak woman“, feixte er. Mannomann, wie kann man nur auf so ‘nem hohen Ross daher galoppieren, dachte ich. Is schon klar: view heißt Aussicht, ich wollte aber schreiben, dass wir uns in a few days, also in wenigen Tagen, in Paris sehen. Na und! Shit happens. „Daraus machste aber ‘ne Kolumne“, frohlockte der Sohn auf baldiges, öffentliches Mutti-in-die-Pfanne-hauen. Die Aussicht darauf, dass er in Paris an sämtlichen Schaltern und Bistrotresen die Kommunikation deichseln würde, versöhnte mich mit mir und meinem Übersetzungshänger. Und was soll ich sagen: Die Sätze des Kindes sind perfekt, dagegen stinkt wahrscheinlich manch Muttersprachler aus Brexitland ab. Alles zugestanden. Aber bis er die im Kopf zusammengehäkelt hat – das dauert natürlich. Ich dagegen habe den Coolnessfaktor eines leicht angegilbten, ramponierten Langenscheidt-Wörterbuchs. Aber: Ich speake mich flotti to what I want. Best regards for the next few Views in Vienna!