„ Meine Wurst is jut – / Wo keen Fleesch is, da is Blut – / Wo keen Blut is, da sind Schrippen.“

Eine Bekannte kehrte aus dem Spreewald zurück. Sie hatte als regionale Spezialität Gurken in allen Geschmacksrichtungen erwartet. Diese Erwartung wurde auch nicht enttäuscht. Dann wurde sie aber gewissermaßen genötigt, eine weitere Spreewälder Spezialität zu probieren: Grützwurst. Nun darf man den Spreewäldern entgegenhalten, dass Grützwurst keineswegs nur in Lübbenau und Umgebung aus der Pfanne auf den Teller kommt, dazu Salzkartoffeln und (Spreewälder) Gurke. In Bremen heißt das Gericht Knipp, im niedersächsischen Raum Calenberger Pfannenschlag oder Hackgrütze; bekannt sind auch Namen wie Wellwurst oder Rinderwurst. Ganz gleich, wie man sie nennt, die Grützwurst, sie gilt als Arme-Leute-Essen. Schon immer. Zutaten sind Schweinefleisch, Schwarten, Salz, Pfeffer, Majoran und Graupen, oft auch Hafer. Stets aber auch Blut. Einigermaßen berühmt wurde die Grütz- oder Pottwurst auch nicht als spreewälder Spezialität, sondern durch Heinrich Zilles „Budiker“ (Krämer), der so für seine Stippe warb:

„Meine Wurst is jut – / Wo keen Fleesch is, da is Blut – / Wo keen Blut is, da sind Schrippen – / An meine Wurst is nich zu tippen!“

Damit haben wir’s, das Grundrezept. Am besten schmeckt übrigens eine Spreewälder Gewürzgurke dazu.