„Affig oder affengeil? Das dürfen später die großen Affen beurteilen.“

Kinder zeigen oder nicht? Das ist d i e Frage, die sich Eltern stellen, wenn sie in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Das große Dilemma: Facebook, Instagram und Co. sind Angebermedien. Man zeigt, was man hat, und worauf man stolz ist. Klar, dass die eigenen Kinder da ganz oben auf der Liste stehen. Aber: Die verstehen natürlich noch nicht so recht, was da passiert, wenn Fotos von ihnen online verbreitet werden. Also wieder zurück zur Anfangsfrage: zeigen oder lieber nicht? Im Wesentlichen haben sich vier Eltern-Fraktionen gebildet. Fraktion 1 zeigt alles: Kind beim Zähneputzen, Kind schlafend im Auto. Goldig – und auf jeden Fall ein Garant für Likes und Herzchen. Fraktion 2 zeigt Rücken. Mehr als Hinterköpfe, bestenfalls mit Kapuze verdeckt, sind hier nicht drin. Fraktion 3 sind die Konsequenten. Und konsequent heißt: Soziale Medien sind kinderfreie Zone. Fotos der Kleinen auf Facebook? Nie und nimmer. Fraktion 4 ist die jüngste. Es ist die Fraktion der Affen- und Smiley-Eltern. Sie wollen ihre Sprösslinge zeigen, gut gekleidet, fein drapiert im hübsch dekorierten Kinderzimmer. Aber das Gesicht soll eben doch lieber keiner sehen. Deshalb – batsch– wird in der digitalen Bildbearbeitung ein Smiley oder Äffchen-Emoji auf das Köpfchen geknallt, der moderne schwarze Balken. Affig oder affengeil? Das dürfen dann später die erwachsenen Affen und Lachgesichter selbst beurteilen.