„Am besten schmeckt die Torte übrigens, wenn sie einen Tag gezogen hat.“

Die Torte schmeckt und zwar ausgezeichnet, teilt eine Leserin aus Wolfenbüttel mit, die die „Ölkasser Kirschtorte“ gebacken hat, von der in der vergangenen Woche an dieser Stelle die Rede war. Aber: die Torte muss richtig „Oelkassener Kirschtorte“ heißen, weil das Dorf Oelkassen heißt. Das gehört seit 1973 zu Lüerdissen (insgesamt 405 Einwohner), das wiederum zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf gehört. So viel zur damaligen Gebietsreform. Der Torte hat das nicht geschadet. Eine andere Leserin aus Wolfenbüttel ist sogar in dem kleinen Bauerndorf Oelkassen geboren worden. Die Straße nach Oelkassen war von Kirschbäumen gesäumt, erinnert sie sich. „Von der Ölkasser Kirschtorte habe ich bis heute nichts gehört“, schreibt sie. Nun werde sie die Torte nach dem Rezept aus dem „Tischgespräch“ backen.

Das wiederum hat die zuerst erwähnte Wolfenbüttlerin bereits getan. Zum Geburtstag ihres Ehemannes gab es die Torte. „Ich hab‘ sie mit Sahne und Eierlikör obendrauf ein wenig aufgepeppt“, erzählt sie. Das müsse zwar nicht sein, weil das Gebäck auch so schon so ausgezeichnet schmecke. „Am besten schmeckt sie übrigens, wenn sie einen Tag gezogen hat.“ Dann wissen wir das jetzt auch und versuchen uns in Oelkassener Kirschtorte, bevor die Kirschsaison vorbei ist. Als Lektüre dazu empfiehlt im Übrigen Gisela Hempel Wilhelm Raabes Roman „Das Odfeld“, wegen der authentischen Region.