„Damit es nach Austern schmeckt, gibt es geheime Zutaten dazu und Sojasauce.“

Sind in Austernsauce eigentlich Austern?“, fragte kürzlich ein Freund, dem die Austernsauce irgendwie nach Sojasauce schmeckte.

Ursprünglich ist die Austernsauce beispielsweise in Thailand tatsächlich aus Austernfleisch hergestellt worden. Dazu wurde das Austernfleisch so lange auf kleiner Flamme geköchelt, bis ein brauner zähflüssiger Fleischextrakt entstanden war. Der schmeckte ordentlich nach Fisch und wurde nicht weiter gewürzt.

„Zu teuer“, befand irgendwann die Austernsaucen-Industrie, nahm ein wenig Austernextrakt und kochte ihn mit anderen Muschelsorten zusammen. Damit es nach Austern schmeckt, gibt es geheime Zutaten dazu und Sojasauce. In diese Mischung werden Zucker, Karamell, Salz, Zwiebeln und Knoblauch eingekocht, dann wird alles mit Maisstärke und Mehl angedickt und mit Zuckercouleur gefärbt. Fertig ist – original Austernsauce. Sagenhaft. Und vor allem so authentisch.

Fischsauce verbrauchten auch die alten Römer schon in Mengen. Garum nannten sie ihre Würzsoße. Die Römer hatten die Soße vermutlich bei den Griechen abgeguckt, denn der Name Garum leitet sich vom griechischen Gauros (Sardelle) ab. Also, Sardellen sind drin, Thunfisch, Aal, Makrele und andere Fische nebst deren Eigenweiden. Das alles wurde in Salzlake eingelegt und offen in Becken für viele Wochen der Sonne ausgesetzt und dann gefiltert. Dann war sie fertig, die Soße.

Also wirklich, dann doch lieber nachgemachte „original“ Austernsauce.