„Ist auch diese Kolumne von einem Trojaner infiziert?“

Das Hacken von Holz ist anstrengend, aber nicht so schlimm wie das Hacken von Computersystemen. Ja, die fiesen Hacker machen einen echt nervös. Was wollen die eigentlich? Ist auch diese Kolumne womöglich infiziert von einem tückischen Quasi-Trojaner? Man kriegt ja schon einen Schreck, wenn nur der Name Dieter Hecking fällt. Auch eine Nachricht aus Wolfenbüttel musste ich zweimal lesen, bevor ich sie ganz geheckt hatte: Der Landkreis hat jetzt erstmals eine „Heckenbeauftragte“ nominiert.

Ja, wussten Sie, dass es derlei gibt? Ab durch die Hecke, möchte man der Frau zurufen. Oder an das schöne englische Sprichwort erinnern, das den Sinn der Hecke zwischenmenschlich definiert: „A hedge between keeps friendship green.“ Und die Dichter? Ach, man wird den geheimnisvoll raunenden und immer alles kleinschreibenden Stefan George sicher nicht als Heckenbeauftragten der Dichtkunst bezeichnen wollen, aber als einer der wenigen hat er in seinem Gedicht „Wir stehen an der hecken gradem wall“ einen hohen und dichten Heckenwuchs als wichtige Metapher begriffen. Der Schluss geht so: „Die wir uns in der abendneige sonnten/ Uns schreckten deine worte und du meinst:/ Wir waren glücklich bloss solang wir einst/ Nicht diese hecken überschauen konnten.“

Schön, oder? Obwohl die Botschaft vom Glückspotenzial der Beschränktheit natürlich auch einen unangenehm hochmütigen Touch hat. Wobei: Was die Tricks der Computer-Hacker angeht, ist meine eigene Beschränktheit womöglich von ähnlicher Art...