„Oh mein Gott! Einen Satz muss ich einfach loswerden ...“

Ich habe versprochen, die näheren Umstände nicht öffentlich auszubreiten. Und ich halte mich daran. Einigen wir uns also darauf, dass ich „irgendwo“ und „irgendwie“ neulich ein paar Minuten der RTL-Sendung „Bachelor“ mitbekommen habe.

Oh weh! Nun ja. Über die moralischen Aspekte, man könnte auch sagen: Abgründe dieser Art sterilen Prostitutionsübung mag ich hier kein Wort verlieren. Ich werde auch kein linguistisches Bachelor-, Master oder Aufbaustudium dem „Oh mein Gott“- und „Ich dacht’ so: okayyyy…“-Gerede widmen, das in naivem Zähfluss das „Format“ auszuzeichnen scheint. Aber einen Satz muss ich loswerden. Er stammt von der jungen Frau namens Erika, die sich eingestand, dass ihre Konkurrentinnen mit der umschwärmten Hauptfigur körperlich schon intimer seien als sie selbst. Sie sagte: „Ja, ich weiß, dass beim Bachelor und den anderen schon relativ früh Küsse gefallen sind.“

Jawohl: „gefallen“! Die Wortwahl ist verblüffend, nicht? Ein Tor „fällt“. Man kann auch sagen, dass kein böses Wort „gefallen“ ist, dafür aber leider ein Schuss. Ein Kuss allerdings... das wäre zumindest neu. Traditionell können einem Küsse gut gefallen, aber „fallen“ tun sie halt nicht. Das gilt selbst dann, wenn die Küssende ein „gefallenes“ Mädchen ist. Aber was weiß ich schon? Ich bin ja leider nicht der „Bachelor“…