„Plötzlich haben 27 Unbekannte ungefragt deine Nummer.“

Früher hatte man einen Eintrag im Telefonbuch. Die Telefonnummer war also öffentlich. Freiwillig. Dann kamen Handys auf und die Handynummer wurde zu einer Art Heiligtum, einem Gradmesser, der anzeigte, wie eng man mit jemandem befreundet war, etwas nur für Insider. „Hast du die Handynummer von XY?“ Wenn man jemandes Handynummer haben wollte, musste man diese Frage oft mehrfach im Bekanntenkreis per SMS stellen, bevor man sie von einem seiner Kontakte erhielt. Und das auch nur nach Einwilligung des Nummern-Besitzers höchstselbst. Tja und heute? Heute wird man in Whatsapp-Gruppen aufgenommen – und plötzlich haben 27 Unbekannte ungefragt und unfreiwillig deine Kontaktdaten, sehen dein Profilbild und deinen Status. Schnelle Nummer! Alle 47 Elternteile aus der Klassen-Whatsappgruppe des Sohnes, auch die doofen. Alle Freunde und Verwandte des Brautpaares, zu dessen Hochzeit du in drei Wochen musst, wo du aber niemanden kennst. Na gut, bis jetzt. Und alle 23 Kollegen, die die Weihnachtsfeier mitorganisiert haben. Okay... Und wie kommt man nun wieder raus aus der Nummer? Nächsten Evolutionsschritt abwarten.