„Bei Flügelschere denke ich eher an das Tranchieren von Geflügel.“

Mein grundsolides Fußballhalbwissen habe ich mir in den vergangenen Jahren eisern erkämpft. Dauerkarte, immer dabei, Blasenentzündung auf arschkalten Hartplastikschalen gefangen, Stimmbandentzündung nach Auf- beziehungsweise Abstieg inklusive.

Faselte ich mich anfangs noch manchmal ins Abseits, weil ich bei Flügelschere eher an das Tranchieren von Geflügel und weniger an Spieltaktik dachte, trumpfe ich mittlerweile mit strategischen Analysen vom Schlage eines Waldemar Hartmann auf. Vor dem Wegkippen von zwei Weizenbieren.

Letztens nun pfiff der Schiri zur Halbzeitpause, obwohl Eintracht eine Ecke zugestanden hätte. Tobsucht unter, über, neben mir im Block. „Bleib ruhig“, sagte ich zum Kind, „der Schiri fängt doch nach der Pause mit der Ecke wieder an. Wäre ja sonst unfair.“

Als ich von der Toilette zurück auf den Rang kam, lachten mir die Meinen fröhlich zu. Aufgekratzt, rotwangig, mein Mann tupfte sich Lachtränen weg. So spaßgranatig kenne ich die gar nicht.

Dann ging es weiter. Anpfiff am Mittelkreis! Tobsucht in mir! „Halt die Klappe“, zischte das Kind mich an. Oh! Da muss ich wohl was verwechselt… ist das vielleicht beim Basketball… Ich Vollpfosten.