„Harzer Käse darf gern auch aus Sachsen kommen.“

Kürzlich hatten wir einen Harzer Käse aus Hessen auf dem Tisch. Was sagt uns das? Dass der Harz nunmehr in Hessen liegt? Nein. Der Produktname ist nicht geschützt, weshalb der Harzer Käse gern auch aus Sachsen kommen darf. Das Zentrum der Harzer-Käse-Produktion lag im 18. Jahrhundert im Dreieck Bad Harzburg, Vienenburg und Immenrode. Heute wird der Harzer am meisten in den angrenzenden Bundesländern hergestellt. Hier wie dort aus Sauermilchquark. Wenigsten das hat sich nicht geändert. Harzer ist Geschmackssache. In den ersten beiden Wochen seines Daseins schmeckt er mild und hat einen weißen Kern. In den nächsten beiden Wochen wird er aromatisch im Geschmack und der weiße Kern ist klein geworden. Bis Ende der sechsten Woche schmeckt er kräftig, fast scharf und riecht. Er ist zum Goldstück ohne weißen Kern geworden, also durchgereift. Interessanterweise „läuft“ er dann auch. Verständlich, wenn man ihn dann nicht mehr riechen kann.